Sport/Fußball

Lernprozesse bei den Wiener Klubs

1:1 in Ried. Nichts passiert. Wäre das Match nach 90 Minuten abgepfiffen worden, hätte die Austria sogar gewonnen. Und niemand hätte mehr ein Wort über die restliche Spielzeit verloren.

Aber unverständlich, dass die Wiener nach dem frühen Treffer von Alexander Gorgon (7. Minute) wieder in alte Muster zurückfielen: kaum zusammenhängende Spielzüge, langsames Spiel, viele Fehler. Ähnlich wie in der ersten Stunde in der Vorwoche beim am Ende doch klaren 4:0 gegen die Admira. Die Fans in den Foren der Violetten waren alles andere als begeistert.

Das Glück stand der Austria lange zur Seite, die Rieder vergaben viele Chancen – der Ausgleich durch Toni Vastic in der 94. Minute brachte die verdiente Strafe. Trainer Gerald Baumgartner war sauer: "Wenn man so lange führt, darf man den Ausgleich in der Nachspielzeit nicht mehr kassieren."

Favorit in Favoriten

Freilich, alles ist nicht schlecht, die Austria wirkte zumindest etwas stabiler als noch vor einem Monat, damals hätte man wohl gegen starke Rieder (letzte Liga-Niederlage am 18. Oktober in Salzburg) verloren. Nächsten Samstag ist im Heimspiel gegen Titelfavorit Salzburg eine deutliche Steigerung Pflicht. Derzeit liegt die Austria auf Platz sechs, im Winter könnte der Klub nachrüsten, Baumgartner will neue Spieler, auch wenn er dies nicht öffentlich hinausposaunt.

Bei Rapid herrscht nach dem 3:0 gegen Wiener Neustadt große Erleichterung, immerhin hatte man zuvor drei Spiele in Folge verloren. "Aber es gibt noch viel zu tun", lautet der Standardsatz von Trainer Zoran Barisic, den er auch am Samstag auspackte. In den vergangenen Tagen hatte der 44-Jährige intensive Gespräche mit seinen Spielern geführt. "Da ist es darum gegangen, was es bedeutet, für Rapid zu spielen, dass man eine große Verantwortung und viele Pflichten zu erfüllen hat." Bei einer Mannschaft wie Rapid sei eine Krise noch viel spürbarer. Das haben die Neuen erst lernen müssen. Die Ex-Sturm-Spieler Florian Kainz und Robert Beric würden mit gutem Beispiel vorangehen.

Vor allem Beric erzielte in dieser Saison bereits elf Treffer – um ein Tor mehr als in der ganzen Saison bei Sturm.