Aus im EM-Viertelfinale: Österreich verliert gegen Deutschland
Österreich muss am Freitag zusammen das Teamcamp in der Nähe von London räumen. Die Heimfahrt im Bus wird aber nicht so lustig wie sonst, denn man hatte es nicht geschafft, den Favoriten aus dem Turnier zu werfen. Trotz einer starken Leistung der Österreicherinnen steht Deutschland durch Tore von Magull in der 25. und von Popp in der 90. Minute im Semifinale der EM.
DEUTSCHLAND – ÖSTERREICH 2:0 (1:0)
Tore: 1:0 (25.) Magull, 2:0 (90.) Popp.
Gelbe Karten: Däbritz bzw. Hanshaw, Dunst, Naschenweng.
Deutschland: Frohms - Gwinn, Hendrich, Hegering, Rauch – Däbritz (64. Lattwein), Magull (64. Dallmann), Oberdorf – Huth (94. Lohmann), Popp, Bühl (83. Brand).
Österreich: Zinsberger - Wienroither, Wenninger, Georgieva, Hanshaw – Puntigam (81. Höbinger) - Hickelsberger-Füller (72. Naschenweng), Zadrazil, Feiersinger, Dunst – Billa (86. Makas).
Vor dem Fußballfest in Brentford machte jedoch eine Meldung aus Deutschland betroffen. Fußball-Idol Uwe Seeler ist mit 85 Jahren gestorben. Die deutschen Frauen traten mit Trauerflor an. Vor dem Spiel gab es eine Trauerminute.
Danach wurde es laut im schmucken Brentford Community Stadium, das sich zwischen Hochhäusern versteckt. Die deutschen Fans unter den 16.000 Zuschauern waren klar in der Mehrzahl, aber es war wieder viel Rot-Weiß-Rotes auf den Tribünen zu sehen und Österreich-Rufe zu hören.
Ohne Schnaderbeck
Auf dem Feld fehlte erstmals Viktoria Schnaderbeck. Die Kapitänin laborierte an einer Knieverletzung, konnte aber in den drei Gruppenspielen noch auflaufen. Just im Duell mit Deutschland musste sie aber w. o. geben. Sie wurden von Marina Georgieva ersetzt, Carina Wenninger trug die Kapitänsbinde.
Video: So war das Public Viewing am Wiener Rathausplatz
Deutschland hatte klar den besseren Start, versuchte die Österreicherinnen mit Tempo- und Powerfußball, vor allem über die Seiten vorgetragen, zu überraschen. Es schaute gefährlich aus, war es aber noch nicht wirklich.
Die Österreicherinnen warteten ab und auf Fehler der Deutschen. Daraus resultierte auch die erste große Chance des Spiels. Feiersinger fing einen Ball ab, spielte in den Lauf von Hickelsberger, die aber überhastet in die Hände der deutschen Torfrau schoss (9.). Fast im Gegenstoß stand Popp plötzlich allein im Strafraum, knallte den Ball aber über das Tor. Feiersinger fing wieder einen Ball ab, die Deutschen klärten zur Ecke. Der Ball von Hanshaw traf genau Georgieva, deren Kopfball aber von der Stange zurück ins Feld sprang (13.).
Danach hatte Österreich die beste Phase, doch Deutschland fand bald wieder ins Spiel und erzielte das für sie, die Favoritinnen, so erlösende Tor. Ein Abschlag von Zinsberger kam postwendend zurück, Wenninger musste nach außen, wo sich Brühl gegen sie sehr leicht durchsetzte und den Ball Magull servierte – die staubtrocken einschoss (25.).
Danach hatte Deutschland die Partie in Griff, Zinsberger musste vor der Pause in höchster Not vor Huth retten (43.).
Gleich nach Wiederbeginn wirkten die Österreicherinnen schläfrig. Die Deutschen kamen über links, Gwinn zog ab, traf aber nur die Außenstange. Das hätte sich auch rächen können. Aber die Stange war danach deutsche Hilfe. Ein schlechter Abschlag von Frohms landete bei Dunst, die aus großer Entfernung abzog, aber nur die Latte traf (53.). Und ein Freistoß von Hanshaw landete bei Puntigam, die im Strafraum schoss und ebenfalls nur die Stange traf (57.).
Kurz vor Schluss wollte Zinsberger den Ball abschlagen, Popp hüpfte aber dazwischen – der Ball rollte zur Entscheidung ins Tor (89.).