Austrias Finanz-Vorstand Harald Zagiczek: "Nicht aussichtslos"
Es wird wohl nicht reichen, dass er ein glühender Austrianer ist, wie er bei seiner Präsentation festhielt. „Es ist mir eine große Freude hier tätig sein zu dürfen“, meinte Harald Zagiczek, der neue Finanzvorstand der Austria-AG.
Seit Montag ist er im Amt, über Langeweile kann er freilich nicht klagen. Er ist angetreten um die Austria zu sanieren, eine Aufgabe, eines Herkules würdig. „Das aktuelle Bilanzbild ist nicht gut, aber auch nicht aussichtslos“, versuchte der Niederösterreicher Optimismus zu versprühen.
Auf der einen Seite muss die Austria sparen, nicht im sportlichen Bereich, andererseits braucht es eine Hebelwirkung von einigen Millionen, die man mit Kleinsponsoren nicht erreichen wird können. Es bedarf seiner „signifikanten Reduzierung der Verbindlichkeiten“, wie es Präsident Kurt Gollowitzer ausdrückt.
Gespräche werden geführt, Genaueres nicht verraten, da die Situation dermaßen fragil ist, dass schon jedes Wort zu viel ein Geschäft gefährden könnte.
Große Lösung
Das Ziel des Präsidenten ist durchaus ambitioniert, eine positive Lösung der maroden Finanzsituation soll bis spätestens Februar gelingen, zumal die Austria im März bei der Bundesliga die Lizenz beantragen muss. „Es ist mir ein Anliegen, sie in der ersten Instanz zu erhalten“, so Gollowitzer.
Die Lösungsansätze in Violett sind einfach, weil logisch: Der Kredit für das Stadion lastet nach wie vor schwer auf den Schultern, zudem auch die Zinsen.
Zagiczek nimmt auch internationale Unternehmen als mögliche Sponsoren ins Visier, führt dabei die Marke Austria und die Stadt Wien ins Treffen. „Die Austria ist nach wie vor ein attraktiver Verein, Wien die schönste Stadt Europas. Wir müssen diese Geschichten erzählen.“
Wie sehr die Austria bei den Fans trotz überschaubarer Ergebnisse in der Liga zieht, beweisen die Zahlen. Für das Spiel am Samstag gegen Aufsteiger Blau-Weiß Linz sind mehr als 11.000 Tickets verkauft, der Zuschauerschnitt in der laufenden Saison liegt bei 13.000. So einen Wert hatte die Austria bisher noch nie vorzuweisen.
Premierensieg
Die Fans im Rücken werden die Veilchen auch gegen die Linzer benötigen, wenn man den ersten Saison-Heimsieg in der Liga feiern möchte. Intern spricht man auch von einem Pflichtsieg, will man das Ziel, die Top 6, nicht gänzlich aus den Augen verlieren. „Mehr Druck als zuletzt beim Derby geht ohnehin nicht. Wir brauchen nicht nur jetzt den Sieg, danach brauchen wir weitere Siege, eine Serie“, weiß Trainer Michael Wimmer.
Der Startschuss soll gegen Blau-Weiß Linz erfolgen. „Das würde etwas lösen. Es ist der Zeitpunkt mit diesem Lauf zu beginnen“, so der Deutsche, dessen Arbeit zuletzt auch intern schon kritisch beäugt wurde. Präsident Gollowitzer versucht zu kalmieren.
„Wichtig ist, dass wir alle Ruhe bewahren. Es gibt mit Jürgen Werner einen Verantwortlichen für das Sportliche. Aber natürlich wünsche ich mir als Präsident gute Ergebnisse, ebenso wie die Fans.“
Wimmer wünscht sich wiederum, dass „wir die Energie vom Derby nützen“. Fischer ist verletzt, Holland und Braunöder sind gesperrt, Guenouche ist fraglich.