Sport/Fußball

Austria vor Duell mit Fenerbahce: Heißer Tanz beim Debütantenball

Der große Fußballabend beginnt schon am Nachmittag, wenn sich Fenerbahçe-Fans beim Reumannplatz versammeln, um dann mit polizeilicher Begleitung in Richtung Generali-Arena schlendern werden, die sich im Europacup Viola Park nennt. Auch die Austrianer pilgern zu ihrer Heimstätte, um ab 19 Uhr vor der Osttribüne ihre Sangeskunst zum Besten zu geben. Um 21 Uhr (live ORF 1) wird das Hinspiel in den Europa-League-Play-offs angepfiffen.

Die Polizei wird ein ähnliches Aufgebot stellen wie bei jedem Wiener Derby zwischen Austria und Rapid, eine sogenannte „Großkommandierung“. Fenerbahçe erhielt für den Fansektor 800 Karten, noch einmal so viele Fans werden wohl auf andere Sektoren verteilt sein. Das Match gilt als Hochrisikospiel. Onur Kilka war bei der offiziellen Pressekonferenz nicht nur Dolmetsch, wird auch beim Spiel als zweiter Stadionsprecher für die türkischen Fans fungieren. Er ist eingefleischter Austria- und Fenerbahçe-Fan.

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Die Austria setzt auf die Unterstützung der violetten Anhänger, um aus der Außenseiter-Rolle hinaus für eine Überraschung zu sorgen. Trainer Manfred Schmid freut sich auf den internationalen Abend. „Die Vorfreude ist riesengroß, für viele unserer Spieler ist es die vielleicht größte Partie ihrer Karriere. Wir wollen als Einheit auftreten und mit unseren Fans eine Einheit bilden.“ Der Gegner muss und soll spüren, „dass dieses Match etwas Besonderes für uns ist“.

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Nervosität ablegen

Kapitän Lukas Mühl erwartet einen hitzigen Abend mit einer „geilen Atmosphäre“. Seinen jüngeren Kollegen versucht er die Nervosität zu nehmen. „Für jeden ist das ein Highlight, das müssen wir in positive Energie umwandeln.“ Dabei hat Mühl selbst noch nie auf derart großer Bühne gespielt, wie fast alle seine violetten Kollegen. Nur die ehemaligen LASK-Kicker Ranftl, Gruber oder Holland können ausreichend Europacup-Erfahrung vorweisen. Die beiden Letztgenannten sind nach ihren Verletzungen zwar wieder fit, aber nicht 90 Minuten einsatzfähig.

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Für Trainer Schmid ist die europäische Unerfahrenheit der meisten seiner Spieler nicht zwangsweise ein Nachteil. „Solange wir nicht vor dem großen Namen Fenerbahçe in Ehrfurcht erstarren. Der Druck liegt nicht auf unserer Seite.“

Dennoch wollen die Austrianer den erstellten Plan umsetzen, den Schmid freilich nicht im Detail darlegen wollte. Die Eckpunkte für einen möglichen Erfolg: „Teamgeist, der Glauben an sich selbst, Präsenz in den Zweikämpfen, Agieren am obersten Limit.“ Den spielstarken Türken wird wohl mit schnellem Umschalten und flottem Kontern in die Tiefe beizukommen sein. Dazu muss die Austria ihre jungen und flinken Offensivspieler in die gefährlichen Räume bringen. Damit der Tanz ansehnlich wird.