Austria-Keeper Pentz „will jedes dritte Match zu null spielen“
Er ist erst 21 Jahre alt und derzeit unumstrittene Nummer eins bei der Wiener Austria. Patrick Pentz hat nicht nur für das kommende Frühjahr große Ziele.
KURIER: Können Sie sich die bisherige Austria-Saison erklären?
Patrick Pentz: Nur schwer. Viele Eigenfehler waren unerklärlich. Wir dachten, das wäre ein Prozess für uns, doch jetzt müssen wir Ergebnisse liefern.
Sind Sie mit Ihren Leistungen zufrieden?
Für mich war es wichtig, dass ich mich etabliere und als Nummer 1 in die Saison gehe. Das ist mit 21 Jahren bei Austria Wien nicht so selbstverständlich. Ich zähle immer die Punkte, die ich der Mannschaft pro Halbjahr rette. Da habe ich eine geheime Statistik. Ich will jedes dritte Match zu null spielen.
Ihre Vorgänger Almer und Lindner haben es ins A-Team und ins Ausland geschafft. Wollen Sie in diese Fußstapfen treten? Sowieso. Das A-Team ist für jeden ein Traum, wobei ich mich zuerst für die U-21-EM empfehlen möchte. Von den aktuellen Torhütern im A-Team bin ich nicht weit weg.
Bei Torhütern schaut man immer auf die Körpergröße. Sie sind mit 1,83 Metern kein Riese. Wie oft haben Sie das schon gehört?
Sehr oft. Es kommt in Momenten, wenn du ein Tor erhältst. Umgekehrt sagt keiner etwas, wenn ich einen schweren Ball halte. Vor Kurzem habe ich ein Spiel von früher gesehen mit Casillas und Barthez. Beide sind nicht groß, beide waren Weltklasse. Da habe ich mir gedacht, es geht ja. An der Größe kann ich nichts mehr ändern, außer mich vielleicht auf eine Streckbank legen, oder mich irgendwo aushängen lassen.
Ist das Ausland ein Ziel?
Natürlich. Man muss schauen, zu welcher Liga mein Stil passt. Die spanische Liga wäre für mich ideal, das sieht man an Ter Stegen bei Barcelona. Ter Stegen ist ein Vorbild, aber auch ein Bürki oder Sommer. Mir taugen dynamische Torleute.
Wie schwer ist es, mit 21 Jahren nicht abzuheben?
Ich habe ein gutes Beispiel, Xaver Schlager. Er ist der bodenständigste Mensch, den ich kenne. Wenn ich ihn treffe, bin ich sofort wieder auf dem Boden. Er ist derselbe Bua wie vor fünf Jahren.
Sie sind immer gut gelaunt, woher kommt das?
Man muss immer alles genießen. Ich wäre nicht hier, wenn ich nicht immer den Grinser gehabt hätte.
Wann vergeht Ihnen eigentlich das Lachen?
Bei einer Derby-Niederlage vielleicht.
Wie fühlt es sich an, vor der Rapid-Fan-Tribüne zu stehen?
Auch das kann man genießen. Sie schauen ja auf mich runter, auf mein Trikot, da steht mein Name drauf. 6000 beschimpfen dich, das gibt mir ein gutes Gefühl. Das hast du nicht alle Tage.
Würden Sie Ihre Tochter Mercedes nennen?
Meine Schwester heißt Mercedes, mit zweitem Namen. Damit habe ich richtig viel Geld gemacht. Niemand hat mir das geglaubt, alle haben dagegen gewettet. Dann lasse ich mir von ihr ein Führerschein-Foto schicken und kassiere das Geld.