Sport/Fußball

Aus der Traum von der Frauen-WM: Österreich ging in Schottland baden

Teamchefin Irene Fuhrmann erlitt den ersten schweren Rückschlag in ihrer Ära. „In so einem Moment gibt es nicht die richtigen Worte“, sagte sie, nachdem im Regen von Glasgow der WM-Traum der Österreicherinnen geplatzt war. Fuhrmann: „Ich habe ihnen aber gesagt, dass große Sportler gestärkt aus solchen Niederlagen zurückkommen.“

2017 hatte sich Österreich zum ersten Mal für ein Großereignis qualifiziert. Bei der EM ging es sogar ins Semifinale. Fünf Jahre später waren die Österreicherinnen wieder bei der EM dabei und stießen ins Viertelfinale vor.

 

Nun wollten sie wieder Geschichte schreiben und sich erstmals in der Geschichte des österreichischen Fußballs für eine Frauen-WM qualifizieren. Im Playoff der Gruppen-Zweiten ging es nach Schottland. Irene Fuhrmann brachte die stärkste Elf auf den Platz, jenes Team, das  zuletzt gegen Nordmazedonien ein Schützenfest gefeiert hatte.  Das Wetter jedenfalls wollte kein schönes Spiel sehen.

Starker Wind peitschte den Frauen den Regen ins Gesicht. Bei diesen britischen Bedingungen übernahmen die Schottinnen sofort  die Initiative. Sie sorgten vor allem über die Seiten immer wieder für Gefahr.  Caroline Weir von Real Madrid verteilte die Bälle klug, die schnelle Claire Emslie  sorgte mit ihrem Tempo auf der linken Seite für viel Unruhe. 

Verkorkster Start

Im Abwehrzentrum hatten Wenninger und Georgieva enorm viel zu tun, immer wieder kamen die Bälle von außen, immer wieder mussten sie in höchster Not abwehren. Nach vorne aber ging  nichts, der Ball konnte nicht gehalten werden, der nächste Angriff rollte auf das Tor der Österreicherinnen.

Erst gegen Ende der ersten Halbzeit konnte sich das Team von Irene Fuhrmann etwas aus dem Würgegriff befreien. In einem der wenigen zielgerichteten Angriffe legte Zadrazil auf  Hickelsberger-Füller ab, der Schuss aber landete knapp hinter der Latte auf dem Netz.
 

„Wir sind vor der Pause nur schwer in die Gänge gekommen. Danach ging es dann besser“, sagte Fuhrmann. Der letzte Pass und die Abschlüsse waren aber weiter zu ungefährlich. Zumindest kassierten die Österreicherinnen kein Tor und kamen in die Verlängerung. 

 Nach nur zwei Minuten  setzte sich bei einem Eckball Harrison im Fünfer gegen vier Österreicherinnen durch und köpfelte das 1:0. Und damit Österreich aus dem WM-Rennen. „So ein Tor darf man nicht bekommen“, sagte Fuhrmann, die aber ihren Spielerinnen keinen Vorwurf punkt Einsatz machte.  „Wir konnten nicht an die Form der EM anschließen“, sagte Laura Feiersinger nach ihrem 99. Länderspiel. Den 100er kann sie jetzt nicht im Playoff-Finale feiern, bei dem Irland jetzt in Schottland und nicht in St. Pölten gastiert.