Sport/Fußball

Arases Abschied von Rapid: Deutschland statt USA oder Russland

Nach elf Jahren verabschiedet sich Kelvin Arase im Sommer ablösefrei von Rapid. Der 23-jährige Flügel wechselt in die 2. deutsche Liga zu Karlsruhe. Arases langjähriger Berater Walter Künzel sagt zum KURIER: „Es gab ein sehr lukratives Angebot aus Russland – das hat sich mit dem Krieg erledigt. Neben einer Anfrage aus den USA hätte es auch etwas Spannendes von einem Konkurrenten von Karlsruhe gegeben.“

Dass sich Arase nicht für das lukrativste Angebot entschieden hat, lag an KSC-Trainer Eichner: „Er weiß ganz genau, was Kelvin kann und was nicht so gut. Sie haben einen Plan, der KSC ist genau seine Kragenweite.“

Kühbauers Stammspieler

Dass der Dauerläufer, der bei Ex-Trainer Kühbauer noch Stammspieler war, nach 103 Einsätzen (mit 27 Scorerpunkten) bei einigen Rapid-Fans einen schlechten Stand hat, beurteilt Sportchef Barisic so: „Kelvin ist einer der meistunterschätzten Spieler der Liga.“

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Arase hatte zwar bei seinen Einsätzen einen der besten Punkteschnitte in Hütteldorf, beim Anhang blieben aber öfters Hoppalas vor dem Tor in Erinnerung.

Effizient war der Ex-U-21-Teamspieler zuletzt vor allem am Innsbrucker Tivoli, wo Arase regelmäßig traf.

Abschied in Freundschaft

Nun kamen beide Seiten in aller Freundschaft überein, dass es Zeit für eine Luftveränderung ist.

Unter dem neuen Trainer Feldhofer wurden die Einsatzziten weniger. In der künftig geplanten Mittelfeldraute würde es für den fast immer fröhlichen Wiener keinen Platz mehr geben.

Arase sagt: "Die Entscheidung ist mir nicht leichtgefallen, den Verein, dem ich so viel zu verdanken habe, nach über elf Jahren im Sommer zu verlassen. Deshalb möchte ich mich jetzt schon vorab bei allen Trainern, Mitspielern und Vereinsverantwortlichen für die unglaublich schöne Zeit bedanken. Ich kann garantieren, dass ich bis zum Ende der Saison alles für diesen einzigartigen Verein geben und auch weiterhin mit vollem Einsatz und Leidenschaft am Platz agieren werde."

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Während es beim Fountas-Verkauf Misstöne gab, bleiben diesmal nur Worte des Lobs. "Aufgrund seiner physischen Stärken waren nicht nur seine Laufleistungen immer herausragend, sondern er hat sich mit seinem Spielstil auch immer in den Dienst der Mannschaft gestellt. Ich kenne Kelvin nun schon seit der U15. Ich schätze ihn nicht nur als Spieler, sondern insbesondere auch aufgrund seiner menschlichen Qualitäten", betont Barisic.

"Er ist ein echter Rapidler, der auf dem Feld immer alles dem mannschaftlichen Erfolg untergeordnet hat. Kelvin hatte einen großen Anteil an den beiden Vizemeisterschaften in den letzten zwei Jahren."