1:4 in Posen: Die Austria ging im Finish unter
Wenn wir im Kampf um Platz zwei eine Chance haben wollen, dann müssen wir hier etwas mitnehmen“, hatte Trainer Manfred Schmid vorgerechnet. Die Austria fliegt am Freitag mit leeren Händen von Posen nach Wien, mit einer bitteren 1:4-Niederlage im Handgepäck. Bitter, weil man rund eine Stunde gut spielte, aber am Ende doch viel zu fehlerhaft agierte und dafür eiskalt bestraft wurde.
Schmid schickte seine Mannschaft mit einer Vierer-Abwehr aufs Feld, Galvao meldete sich nach Knieproblemen rechtzeitig fit.
Guter Beginn
Die Wiener versuchten sogleich die Kreise und den Spielaufbau der Polen zu stören, was anfangs sehr gut gelang. Das Geschehen spielte sich großteils in der Hälfte Posens ab. Bis die Austria-Abwehr mit Abstimmungsfehlern die ersten Chancen des Meisters ermöglichte, doch Amaral schoss drüber, Skoras daneben.
Aber auch die Austria wurde gefährlich vorstellig, aus einem Konter, den Braunöder einleitete, Gruber aber zu zögerlich abschloss (24.). Das nächste defensive Fehlverhalten bescherte Posen die Führung, als Ishak allein auf Austrias Früchtl zulief, dem Goalie diesmal keine Chance ließ – 1:0 (27.).
Schlagabtausch
Die Austria jedoch war nicht um eine Antwort verlegen, fand sogar die passende mit dem Ausgleich zwei Minuten später. Braunöder unternahm zwei Schussversuche, der erste wurde geblockt, der zweite landete im Tor – 1:1.
Die durchaus aktiven Wiener bewiesen Moral, die Visiere waren nun endgültig geöffnet, beide Teams lieferten einander und den Zuschauern einen unterhaltsam Schlagabtausch. Die Austria hätte vor der Pause sogar in Führung gehen müssen. Aus dem Nichts kam man nämlich zu einem Elfmeter, als Rebocho bei einem Klärungsversuch patschert Fitz zu Fall brachte. Doch Fischer ließ die große Chance ungenützt, den schwach geschossenen Strafstoß hielt Torhüter Bednarek (35.). Welch Möglichkeit wäre dies gewesen, den Spielverlauf zu eigenen Gunsten zu drehen. Es sollte sich rächen.
Posender Applaus
Die Austria-Defensive präsentierte sich weiter etwas indisponiert, wenn Posen schnell in die Tiefe spielte. Früchtl konnte einen Schuss von Amaral sehenswert klären, musste aber in der 64. Minute wieder den Ball aus dem Netz fischen. Einen Abspielfehler von Holland nützte Posen zum Umschalten, eine Flanke nahm Skoras volley zum 2:1.
Fehler schlichen sich immer öfter in das Austria-Spiel, Posen wirkte frischer und zielstrebiger, hatte eben einen positiven Spielverlauf – im Gegensatz zur Austria – erzwungen. Als der eingewechselte Velde Ranftl austanzte und zum 3:1 verwandelte, war es um die Austria geschehen (76.). Das 4:1 in der Schlussminute, abermals durch Velde, fiel zwar nicht ins Gewicht, tat aber weh.
Nach zwei Spielen liegt die Austria mit einem Punkt auf dem vierten Platz.
Fußball-Conference-League, Gruppe C - 2. Runde: Lech Posen - FK Austria Wien Endstand 4:1 (1:1). Posen, Poznan Stadium, 20.102 Zuschauer, SR Kjaesgaard/DEN
Tore: 1:0 (27.) Ishak
1:1 (29.) Braunöder
2:1 (64.) Skoras
3:1 (76.) Velde
4:1 (90.) Velde
Lech: Bednarek - Pereira, Satka, Milic, Rebocho (46. Douglas) - Karlström, Kvekveskiri (58. Murawski) - Skoras, Amaral (69. Marchwinski), Szymczak (58. Velde) - Ishak (85. Dagerstal)
Austria: Früchtl - Ranftl, Mühl, Galvao, Martins (77. Kreiker) - Braunöder, Holland (71. Teigl) - Gruber (77. Tabakovic), Fischer, Jukic (61. Huskovic) - Fitz (71. Keles)
Anm.: Fischer scheiterte mit Foul-Elfmeter an Bednarek (36.)
Gelbe Karten: Rebocho, Szymczak, Douglas, Bednarek bzw. Gruber, Galvao, Braunöder
Die Besten: Amaral, Skoras bzw. Braunöder, Gruber