Niederlage bei AS Roma: Salzburg scheitert in der Europa League
Von Peter Gutmayer
Red Bull Salzburg hat den Aufstieg ins Achtelfinale der Europa League verpasst. Österreichs Serienmeister kassierte am Donnerstag im Zwischenrunden-Rückspiel eine 0:2-Niederlage bei AS Roma, das 1:0 der "Bullen" vor einer Woche in Wals-Siezenheim war daher zu wenig. Andrea Belotti (33.) und Paulo Dybala (40.) erzielten vor 62.593 Zuschauern im ausverkauften Stadio Olimpico die Tore für die vor der Pause klar überlegenen Italiener.
AS ROMA – RED BULL SALZBURG 2:0 (2:0)
Tore: 1:0 (33.) Belotti, 2:0 (40.) Dybala.
Gelbe Karten: Ibanez, Pellegrini, Spinazzola, Zalewski bzw. Keine.
Roma: Rui Patricio - Mancini, Ibanez, Smalling – Zalewski (81. Karsdorp), Cristante, Matic, Spinazzola - Dybala (93. El Shaarawy), Pellegrini (81. Wijnaldum) – Belotti (87. Abraham).
Salzburg: Köhn – Dedic (74. Van der Brempt), Solet, Bernardo, Ulmer - Gourna-Douath – Capaldo (84. Koita), Kjaergaard (46. Sucic), Seiwald (75. Gloukh) – Adamu (74. Sesko), Okafor.
Hinspiel: 0:1. Gesamt: 2:1.
Startrainer José Mourinho gelang die Revanche, er darf weiter von seinem nächsten großen Titel träumen. Sein Gegenüber Matthias Jaissle muss wie schon im Vorjahr – damals in der Champions League gegen die Bayern – gleich zu Beginn der K.o.-Phase die Segel streichen. Nach dem nationalen Cup-Aus war es schon der zweite Rückschlag für die Salzburger im Frühjahr, sie können sich jetzt ganz der Meisterschaft widmen.
Gänsehautstimmung
Das Unheil hatte sich schon vor dem Anpfiff angekündigt: Die 62.593 Fans im Olympiastadion sorgten für Gänsehautstimmung, ihre Sangeskünste konnten sich hören lassen. Der jungen Salzburger Truppe war spätestens beim Einlaufen klar: Das würde eine ganz heiße Nummer werden. Die Roma brauchte auch nicht lange, um auf Betriebstemperaturen zu kommen.
Zunächst hatte Verteidiger Ibanez noch Glück, dass er nicht vom Platz flog, nachdem er Adamu unfair gestoppt hatte (4.). Nachdem Dedic den folgenden Freistoß in die Mauer gesetzt hatte, lief die Partie aber wie auf einer schiefen Ebene. Die Roma war nicht nur offensiver eingestellt als in der Vorwoche, sondern auch mit deutlich mehr Aggressivität ausgestattet. Vor allem Paulo Dybala war nicht zu stoppen. Zunächst fand der Weltmeister noch in Salzburg-Keeper Köhn seinen Meister und scheiterte gleich darauf per Kopf an der Latte (9.). Der Argentinier sollte aber auch noch jubeln.
Die Gäste kamen nur noch einmal gefährlich vors Tor, Kjaergaard wollte es aber zu schön machen – und traf den Ball nicht richtig (13.). Eine typische Szene fürs Salzburger Spiel in Halbzeit eins – es wollte einfach nichts gelingen. Vorne fehlte Fernando mit seiner Geschwindigkeit, hinten versuchte Bernardo Abwehrchef Pavlovic zu ersetzen. In die Zweikämpfe kamen die Schützlinge von Coach Jaissle aber überhaupt nicht. Die Führung der Hausherren lag in der Luft.
In der 33. Minute war es soweit: Spinazzola zündete auf der linken Seite den Turbo und ließ Dedic ganz alt aussehen, bediente Belotti – und der nickte zum 1:0 ein. Salzburgs Reklamationen wegen eines vermeintlichen Handspiels wurden nicht erhört, die Roma hatte den Rückstand aus dem Hinspiel aufgeholt.
Doppelschlag
Das war der Mourinho-Truppe aber nicht genug, sie machte weiter Druck und stellte die Weichen noch vor der Pause auf Aufstieg. Wieder machte Dedic schlechte Figur, wieder ließ ihn Spinazzola stehen, als ob er auf einer Vespa vorbeirauschen würde. In der Mitte vollendete diesmal Dybala, der seine starke Leistung mit dem Tor krönte (40.). War es in Salzburg noch sein argentinischer Landsmann Capaldo im Salzburger Dress, der das Spiel entschieden hatte, drückte diesmal Dybala der Partie seinen Stempel auf.
Nach Seitenwechsel ließ es die Roma etwas ruhiger angehen, wodurch Salzburg zumindest zu einigen Chancen kam. Adamu verfehlte etwa nur knapp (51.), auf der anderen Seite hätte Cristante auf 3:0 erhöhen können (60.). Die Roma war Salzburg diesmal mindestens eine Nummer zu groß.