Der KURIER-Fanreporter bei der EM: Eine Portion Grundskepsis
Da sitz’ ich jetzt also im Flieger nach Bukarest in meinem neuen Fan-Outfit streng nach Corona-Norm. Zum österreichischen Nationalteamtrikot kommt noch die Maske. Aber was nimmt man nicht alles auf sich, um Österreich bei der EM zu sehen.
Ich habe bisher noch keine EM-Partie von Österreich verpasst – okay, so viele waren es jetzt auch wieder nicht – deshalb gab es für mich keine Zweifel, dieses Turnier auszulassen. Covid hin, oder her.
Das dürften sich einige Österreicher gedacht haben. Während der Flieger von Innsbruck nach Wien nur zu 20 Prozent gefüllt war – so wie das Stadion am Sonntag in Bukarest – gab es dann im Anschlussflug nach Rumänien keine freien Sitze mehr. An den Outfits – Teamtrikots, Fanschals und Maske – war sofort zu erkennen, warum alle nach Bukarest reisen.
Für mich persönlich dreht sich bei so einer Reise nicht alles nur um den Fußball. Die Spiele des Nationalteams sind eine willkommene Gelegenheit, Europa zu entdecken und so habe ich am Tag vor dem Spiel auch gleich einmal den Palast von Diktator Ceausescu besucht. Diese Idee hatten viele österreichische Fans.
Ich habe mit im Gepäck auch eine Portion Grundskepsis. Vor der EURO 2016 war bei vielen österreichischen Fans die Euphorie riesengroß, wobei schon damals die letzten Partien vor dem Turnier nicht vielversprechend waren. Diesmal ist es ähnlich. Wenn man sich die jüngsten Testspiele ansieht, dann passt es irgendwie ins Bild, dass ich bei den sechs EM-Partien, bei denen ich bisher war, erst zwei österreichische Tore gesehen habe.
Und davon war eines ein Elfmeter. . .
Michael Schapler begleitet als Fan die österreichische Nationalmannschaft zu allen EM-Spielen.Der Innsbrucker wird dem KURIER Eindrücke aus Sicht eines Anhängers schildern.