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Pokalfinale: Charaktertest für Leverkusen nach erster Niederlage

Das letzte Team, das die deutschen Fußballanhänger ähnlich begeisterte wie in dieser Saison Bayer Leverkusen war der 1. FC Kaiserslautern. Als der Traditionsklub 1998 als Aufsteiger sensationell den Meistertitel holte, war ganz Fußball-Deutschland Feuer und Flamme für die Roten Teufel aus der Pfalz.

Es war bis heute, bis zum DFB-Pokalfinale gegen Leverkusen in Berlin (20 Uhr, live Servus TV, Sky, ARD) die letzte Trophäe für das Gründungsmitglied der Bundesliga, das sich seit Jahren auf einer turbulenten Reise durch die Niederungen des deutschen Fußballs befindet. In der abgelaufenen Zweitliga-Saison reichte es nur zu Rang 13, nachdem 2021 sogar der Absturz in die Viertklassigkeit gedroht hatte.

Klare Rollenverteilung

Selten einmal waren vor einem DFB-Pokal-Finale die Rollen so klar verteilt wie am heutigen Abend im Olympiastadion: Hier der amtierende Meister Leverkusen, der am Mittwoch im Europa-League-Finale gegen Atalanta Bergamo (0:3) die erste Saisonniederlage einstecken musste; dort der 1.FC Kaiserslautern, der nur mit Ach und Krach in der zweiten Liga blieb. „Ich war noch nie mehr Außenseiter als in diesem Spiel“, sagt Kaiserslautern-Coach Friedhelm Funkel und der hat mit seinen 70 Jahren bekanntlich schon so einiges erlebt.

Und das ist wohl auch die größte Chance des Zweitligisten: Niemand setzt heute auf Kaiserslautern, zumal sich Leverkusen nach der Schmach im Europa-League-Endspiel nicht mit einer weiteren Finalniederlage aus dieser Erfolgssaison verabschieden will. 

„Wir müssen unseren Schmerz am Samstag in Energie verwandeln“, fordert Meistermacher Xabi Alonso

Mittelfeld-Stratege Granit Xhaka nimmt seine Kollegen in die Pflicht. „Jetzt müssen wir schauen, was diese Mannschaft wirklich für einen Charakter hat.“