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China und das Virus: Die Handballerinnen haben beides im Griff

Stellen Sie sich vor, Österreichs Fußballer stehen unmittelbar vor dem ersten WM-Spiel nach vielen Jahren, und wenige Stunden vor Anpfiff der historischen Partie fallen dem Nationalteam der Kapitän und Tormann, der Spielmacher, der wichtige Spieler im Zentrum und einer der besten Torschützen aus. Teamchef und Co-Trainer können ebenfalls nicht an der Seitenlinie stehen. Wie stünden die Chancen?

Genau so ist es Österreichs Handballerinnen am Donnerstagabend beim WM-Auftakt in Spanien gegen China ergangen. Beim ersten Spiel auf höchster Ebene seit zwölf Jahren hatte das Coronavirus das Team arg dezimiert. Anstatt 16 Spielerinnen konnten nur zwölf für diese so sehnlich erwartete Partie nominiert werden.

Umso beachtlicher war es, wie die jungen Österreicherinnen mit dieser außergewöhnlichen Situation umgingen. Vor allem in der Offensive überzeugte die ÖHB-Auswahl mit Präzision und Durchschlagskraft. Die Chinesinnen, die nur dank einer Wildcard des Weltverbandes in Spanien mit dabei sind, wirkten bald überfordert.

Bereits zur Pause hatte sich Österreich einen komfortablen 22:13-Vorsprung erarbeitet. Dem hohen Tempo zollte man zu Beginn der zweiten Hälfte etwas Tribut, es fehlten schlicht die frischen Kräfte und Alternativen von der Ersatzbank. Aus den Fingern entgleiten sollte den Österreicherinnen das Spiel aber nicht mehr. Am Ende hieß es 38:27.

Nun wartet Argentinien

Damit ist der Aufstieg in die Hauptrunde schon nach dem Auftakt zum Greifen nahe, die Top 3 der Vierergruppe erreichen die nächste Turnierphase. Schon am Samstag (18 Uhr) warten die Argentinierinnen, die gegen Spanien chancenlos gewesen sind (13:29). Gegen den WM-Ausrichter geht es am Montag. Ob und wann die Corona-positiven Spielerinnen zurückkehren, ist offen.

Beste Ö-Werferinnen: Pandza (9), Dedic (8), I. Ivancok (6)

Tabelle
1. Spanien1 1 0 0 29:1316 2
2. Österreich1 1 0 0 38:2711 2
3. China1 0 0 1 27:38 -11 0
4. Argentinien 1 0 0 1 13:29 -16 0

Weitere Spiele: Österreich - Argentinien (4.12., 18.00 Uhr), Spanien - Österreich (6.12., 20.30 Uhr)