Sport/Bundesliga

Runderneuerte Rapidler hatten das bessere Ende

Wer ist bei Rapid verletzt? Wen schont Alt- und Neutrainer Goran Djuricin hinsichtlich Cupfinale nächsten Mittwoch? Es schien, dass die grünweißen Personalfragen interessant sein würden beim Spiel in Mattersburg.

Tatsächlich war aber spannender, was sich bei den Burgenländern tut. Da verkündete Jano vor dem Spiel auf Facebook, dass er um zwei Jahre verlängert habe. Und Patrick Farkas, dessen Vertrag ausläuft, bestritt sein letztes Heimspiel. Er soll schon am Freitag von Meister Salzburg als Neuzugang vorgestellt werden. Er sagte aber: "Es gibt Gespräche, aber es ist nichts fix. Es gibt noch einen zweiten Verein." Der 24-jährige Außenverteidiger trug gestern zum 254. Mal in einem Pflichtspiel den Mattersburg-Dress.

35. Runde:

Altach - Ried 0:2 (0:0)
Austria - Salzburg 2:3 (2:1)
Mattersburg - Rapid 1:3 (1:1)

St. Pölten - WAC 1:1 (1:1)
Sturm - Admira 2:1 (1:1)

Aber zurück zu Rapid: Mit Schaub und Szanto schonte Djuricin zwei Spieler, die sich am Sonntag verletzt hatten. Für sie und den Langzeitverletzten Kvilitaia kamen Steffen Hofmann, Joelinton und Kuen in die Startelf. Sonnleitner gönnte Djuricin eine Auszeit auf der Bank. Nur kurz, weil sich Wöber früh leicht verletzte.

Aufgrund des tollen Frühjahrs und des attraktiven Gegners war das Pappelstadion mit 9500 Fans wieder einmal ordentlich gefüllt. Die Mattersburger waren aktiver, kamen zu den besseren Möglichkeiten. Atangas Freistoß wurde knapp neben Knoflachs Tor abgefälscht (24.). Danach aber wurde Rapid gefährlicher, Tormann Kuster klärte mit toller Reaktion gegen Murg (37.). Im nächsten Angriff passte es, Joelinton knallte nach einem Stellungsfehler von Farkas aus kurzer Distanz ins Kreuzeck.

Kurioses Tor

Dann der kuriose Ausgleich. Steffen Hofmann schoss den Ball von der Mittellinie nach hinten, aber kein Verteidiger erreichte ihn, Knoflach nahm den Rückpass auf, weshalb es indirekten Freistoß gab. Knoflach ließ den Ball fallen, Maierhofer schnappte ihn sich sofort und spielte zum heranstürmenden Höller – Ausgleich (41.). Rapid war aber nicht geschockt. Sonnleitner traf nach einer Ecke nur die Latte. Kuster zeigte wieder einen tollen Reflex, diesmal gegen Joelinton.

Die zweite Halbzeit blieb flott, aber die Highlights gab es erst im Finish. Traustason erzielte von der Strafraumgrenze die Führung (84.). Röcher knallte nach Gustostückerl an die Stange. (85.). Malic traf nach Stanglpass aus kurzer Distanz besser – aber ins eigene Tor (87.).

Tabelle:

1.

Red Bull Salzburg

35

24

6

5

73:24

49

78

*

2.

Austria Wien

35

19

3

13

66:49

17

60

+

3.

SK Sturm Graz

35

19

3

13

55:38

17

60

+

4.

SCR Altach

35

15

8

12

46:48

-2

53

5.

FC Admira

35

13

7

15

35:49

-14

46

6.

Rapid Wien

35

11

10

14

50:41

9

43

7.

SV Mattersburg

35

11

7

17

36:52

-16

40

8.

WAC

35

10

9

16

39:59

-20

39

9.

SKN St. Pölten

35

9

10

16

40:58

-18

37

10.

SV Ried

35

10

5

20

31:53

-22

35

 * = Meister + = Europa League

Mattersburg, Pappelstadion, 9.500, SR Drachta

Tore:
0:1 (38.) Joelinton
1:1 (41.) Höller
1:2 (84.) Traustason
1:3 (88.) Malic (Eigentor)

Mattersburg: Kuster - Farkas (71. Perlak), Malic, Ortiz, Novak - Jano, Erhardt (87. Bürger) - Höller, Atanga, Röcher - Maierhofer

Rapid: Knoflach - Pavelic, Schösswendter, Wöber (28. Sonnleitner), Kuen (61. Schrammel) - Auer, Schwab - Thurnwald (65. Traustason), S. Hofmann, Murg - Joelinton

Gelbe Karten: Höller bzw. Kuen, Schwab

Gerald Baumgartner (Mattersburg-Trainer): "Wir waren heute sehr gut über weite Strecken und haben Rapid alles abverlangt. In der ersten Halbzeit hat Kuster zweimal hervorragend pariert. Das erste Tor ist aus einem Schuss aus dem Nichts entstanden, wir hatten dagegen einen Stangenschuss, wo der Ball wieder rausgesprungen ist."

Goran Djuricin (Rapid-Trainer): "Es war heute schwierig, ins Spiel zu kommen. Mattersburg ist sehr robust und hat gut kombiniert. In der ersten Halbzeit haben wir zwei riesige Chancen gehabt, in der zweiten Halbzeit hat Mattersburg mehr vom Spiel gehabt. Im Endeffekt war es ein glücklicher Sieg von uns, ein Unentschieden wäre gerechter gewesen. Der Auswärtssieg war wichtig für die Köpfe, Mattersburg auswärts zu schlagen ist gut, denn sie haben eine hohe Qualität."

Markus Kuster (Mattersburg-Tormann): "Heute wäre ein Unentschieden gerecht gewesen. Es war ein ausgeglichenes Spiel. Es gab Chancen auf beiden Seiten, ab der 70. Minute waren wir müde. Rapid war wahrscheinlich schon mit dem Kopf im Cupfinale."

Fredy Bickel (Rapid-Geschäftsführer Sport): "Das Spiel war heute nicht berauschend. Unterm Strich bin ich mit der Leistung zufrieden, es war heute okay. Der Sieg war wichtig für die Köpfe, vor allem in Hinblick auf nächsten Donnerstag. Wir haben leider heute auch einige Fehlpässe gesehen. Man darf aber auch nicht vergessen, es waren harte Zeiten für die Spieler. Im Moment fehlt uns die Frische."