Entscheidung über Absteiger fällt in letzter Runde
In der Tabelle liegen der SKN St. Pölten und Ried vor der letzten Runde am Sonntag nur mehr zwei Punkte auseinander. Doch was die Emotionen betrifft trennen die beiden Konkurrenten im Kampf um den Klassenerhalt Welten. Während sich die Rieder nach dem 2:0-Erfolg in Altach in den Armen lagen, trotteten die Spieler von Aufsteiger St.Pölten mit hängenden Schultern vom Platz.
Nach dem 1:1 gegen den WAC sind es nun auf einmal die Niederösterreicher, die im Abstiegskampf unter enormen Zugzwang stehen. In der letzten Runde wartet mit dem Auswärtsspiel gegen Rapid eine schwierige Mission. Die Rieder hingegen genießen in den letzten 90 Minuten gegen Mattersburg Heimvorteil. "Das wird für uns Spiel des Jahres", versichert Peter Zulj, der in Altach im Finish das 2:0 erzielt hatte.
35. Runde:
Altach - Ried 0:2 (0:0)
Austria - Salzburg 2:3 (2:1)
Mattersburg - Rapid 1:3 (1:1)
St. Pölten - WAC 1:1 (1:1)
Sturm - Admira 2:1 (1:1)
Im Wissen, dass ihnen nur ein Sieg weiterhelfen würde, gingen die Oberösterreicher im Ländle volles Risiko und wurden für den Offensivgeist belohnt. Nicht einmal ein fälschlicherweise aberkannter Treffer von Walch konnte die Rieder aus dem Tritt bringen. Das 1:0 durch Möschl (63.) war der verdiente Lohn für einen couragierten Auftritt gegen eine zugegebenermaßen desolate Altacher Mannschaft. Die Vorarlberger wirkten in diesem Duell dann eher wie ein Abstiegskandidat. "Es ist überragend, was wir geleistet haben", schwärmte Zulj.
Schwierige Saison
Euphorisch und erleichtert war derweil auch Heimo Pfeifenberger. Der WAC-Coach durfte sich nach dem 1:1 in St. Pölten über den Klassenerhalt freuen. "Wir sind durch unsere vielen Auf-und-Abs hinten hineingerutscht, das war eine schwierige Saison", erklärte Pfeifenberger.
In Niederösterreich hatten die Kärntner früh ein Gegentor hinnehmen müssen und hatten nach Ambichls 1:0 (18.) Glück, nicht noch höher in Rückstand zu geraten. Auch nach dem überraschenden Ausgleich durch Klem (33.) waren die Gastgeber die tonangebende Mannschaft. Doumbouya traf mit einem Kopfball nur die Stange (52.), etliche weitere Torchancen wurden leichtfertig liegen gelassen.
"Das zieht sich schon durch die ganze Saison", weiß Manuel Hartl, der sich vor dem schwierigen Auswärtsspiel in Hütteldorf trotzdem in Zweckoptimismus übt. "Wir haben einen leichten Aufwärtstrend.
In Ried hört sich vor dem letzten Spiel die Zuversicht anders an. "Am Sonntag schlagen wir Mattersburg und dann bleiben wir sicher oben", verkündete Stürmer Patrick Möschl.
Tabelle:
1. | Red Bull Salzburg | 35 | 24 | 6 | 5 | 73:24 | 49 | 78 | * |
2. | Austria Wien | 35 | 19 | 3 | 13 | 66:49 | 17 | 60 | + |
3. | SK Sturm Graz | 35 | 19 | 3 | 13 | 55:38 | 17 | 60 | + |
4. | SCR Altach | 35 | 15 | 8 | 12 | 46:48 | -2 | 53 | |
5. | FC Admira | 35 | 13 | 7 | 15 | 35:49 | -14 | 46 | |
6. | Rapid Wien | 35 | 11 | 10 | 14 | 50:41 | 9 | 43 | |
7. | SV Mattersburg | 35 | 11 | 7 | 17 | 36:52 | -16 | 40 | |
8. | WAC | 35 | 10 | 9 | 16 | 39:59 | -20 | 39 | |
9. | SKN St. Pölten | 35 | 9 | 10 | 16 | 40:58 | -18 | 37 | |
10. | SV Ried | 35 | 10 | 5 | 20 | 31:53 | -22 | 35 |
* = Meister + = Europa League
Altach, Cashpoint-Arena, 5.278, SR Grobelnik
Tore:
0:1 (63.) Möschl
0:2 (93.) Zulj
Altach: Kobras - Zech, Netzer, Janeczek (46. Aigner) - Lienhart (14. Sakic), Ngwat-Mahop (67. Luxbacher), Salomon, Müller, Schreiner - Ngamaleu, Dovedan
Ried: Gebauer - Hart, Reifeltshammer, Özdemir, Marcos - Prada, Zulj - Walch (60. Elsneg), S. Nutz, Möschl (84. Brandner) - Ademi (52. Fröschl)
Gelbe Karten: keine bzw. Özdemir, Reifeltshammer
St. Pölten, NV Arena, 5.200, SR Ouschan
Tore:
1:0 (18.) Ambichl
1:1 (33.) Klem
St. Pölten: Riegler - Stec, Huber, Grasegger, Pirvulescu (84. Vucenovic) - Hartl, Ambichl, Petrovic, Drazan (70. Mehremic) - Doumbouya, Thürauer (79. Brandl)
WAC: Kofler - Zündel, Sollbauer, Hüttenbrenner, Palla (79. Standfest) - G. Nutz, Offenbacher (66. M. Leitgeb), Tschernegg, Klem - Orgill (87. Prosenik), Ouedraogo
Gelbe Karten: Stec bzw. keine
Jochen Fallmann (Trainer St. Pölten): "Wir sind enttäuscht, weil mehr für uns drin war. Das Glück war wieder einmal nicht auf unserer Seite, zumal zwei klare Elfer für uns nicht gegeben wurden. Jetzt wollen wir den nötigen Punkt in Wien holen. Ich gehe davon aus, dass Gerald Baumgartner (Anm.: Mattersburg-Trainer) so ein Sportsmann ist, dass er gegen Ried seine beste Mannschaft aufbietet und die Mattersburger vollen Einsatz zeigen werden."
Heimo Pfeifenberger (WAC-Trainer): "Es war ein sehr kampfbetontes Spiel, das nicht schön anzuschauen war. Aber das war bei dieser Ausgangsposition logisch. Wir haben schlecht begonnen, aber die Mannschaft hat sich gut herausgezogen und am Ende den Punkt über die Zeit gebracht. Wir können mit dem Punkt natürlich besser leben als St. Pölten."
Lukas Thürauer (Kapitän St. Pölten): "Jetzt haben wir das Endspiel, das wir nicht haben wollten. Ried muss gewinnen, aber natürlich ist unser Gegner stärker."
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