Europa League: Salzburg im Viertelfinale gegen Lazio
Das Wunschlos der Salzburger war klar. Als Belohnung für zwei wirklich beeindruckende Vorstellungen gegen Borussia Dortmund sollte es im Viertelfinale der Europa League nach London gehen. Arsenal stand ganz oben auf der Salzburger Liste. Doch die Losfee Éric Abidal bescherte Salzburg eine Reise nach Rom. Lazio ist also die Hürde auf dem Weg unter die besten vier Teams des kleineren Europacup-Bewerbes.
Salzburg hätte es durchaus schlimmer treffen können: Mit dem italienischen Tabellenvierten wartet ein Gegner, der sowohl attraktiv ist als auch sportlich mit zwei Leistungen wie gegen den BVB machbar sein sollte.
Große Gier
"Ich bin natürlich nicht enttäuscht. Das wird eine große Herausforderung", meinte Salzburg-Trainer Marco Rose. "Unser Selbstvertrauen wird aber nicht kleiner im Moment, sondern eher größer. Wir sind jetzt im Viertelfinale und wollen mehr. Unsere Gier ist groß. Wir wollen auch dort unsere Chancen suchen."
Die Römer haben mit Ciro Immobile einen italienischen Teamstürmer in ihren Reihen, der in dieser Saison in 37 Pflichtspielen starke 34 Tore erzielt hat. Rose erwähnte daneben aber vor allem den serbischen Spielmacher Sergej Milinkovic-Savic als "herausragenden" Akteur. "Savic ist ein Top-Zehner", sagte Rose über den 23-jährigen Sohn von Ex-GAK-Legionär Nikola Milinkovic. "Er ist sehr begehrt auch bei absoluten Weltklasse-Mannschaften", weiß der 41-jährige Deutsche über den Serben, der bei Real Madrid und Manchester United ein Transferthema sein soll. Trainiert wird er bei den Römern vom ehemaligen Lazio-Stürmer Simone Inzaghi.
Wie im Sechzehntelfinale gegen Real Sociedad und auch im Achtelfinale gegen den BVB spielen die Salzburger zunächst auswärts. Das Spiel im römischen Olympiastadion wird am 5. April genauso um 21.05 Uhr angepfiffen wie das Rückspiel eine Woche später in der Salzburger Red-Bull-Arena.
Zwei 2:1-Siege
Mit Lazio haben die Salzburger übrigens schon einmal gute Erfahrungen gemacht: In der Ewigen Stadt begann der erste europäische Erfolgslauf eines Red-Bull-Teams. Im September 2009 wurde bei Lazio das erste Europa-League-Gruppenspiel der Klubgeschichte durch Treffer von Franz Schiemer und Marc Janko in der Schlussphase sehr glücklich mit 2:1 gewonnen.
Es folgten fünf weitere Siege in der Gruppenphase. Mit dem 2:1-Heimsieg vor fast 27.000 begeisterten Fans wurde erstmals der Aufstieg in ein Sechzehntelfinale fixiert. Es war eines der besten Salzburger Spiele unter Trainer Huub Stevens mit einem überragenden Somen Tchoyi, der auch den Siegestreffer erzielte.
Linksverteidiger Andreas Ulmer war wie Mittelfeldspieler Christoph Leitgeb schon vor achteinhalb Jahren mit dabei. "Es war damals schon nicht einfach, gegen sie zu bestehen", erinnerte Ulmer. "Das ist ein sehr guter Klub. Das wird sicher wieder eine spannende Partie."
Auch Salzburgs Sportchef Christoph Freund freut sich auf die nächste Aufgabe: "Lazio ist wieder ein großer Name aus einer großen Liga und ein internationaler Topverein. Es ist ein super Los. Wir freuen uns sehr auf die Spiele. In den letzten acht der Europa League sind natürlich nur noch große Kaliber dabei."
Gegründet: 09. Jänner 1900
Klubfarben: Himmelblau-Weiß
Trainer: Simone Inzaghi (41 Jahre, seit 08. Juli 2016)
Stadion: Olimpico (72.698 Zuschauer)
Liga-Platzierung 2016/17: 5.
Bekannteste Spieler: Ciro Immobile (ITA), Nani (POR), Luis Alberto (ESP)
Größte Erfolge:
* zweifacher italienischer Meister (1974, 2000)
* sechsfacher italienischer Pokalsieger (1958, 1998, 2000, 2004, 2009, 2013)
* vierfacher italienischer Supercupsieger (1998, 2000, 2009, 2017)
* Sieger im
Europacup der Cupsieger (1999)
* Sieger im europäischen Supercup (1999)