Sport

Goldberger über Mateschitz: "War für mich da, als es mir scheiße ging"

Ex-Skispringer Andreas Goldberger hat dem verstorbenen Red-Bull-Gründer Dietrich Mateschitz viel zu verdanken. Nicht nur das seit den 1990er-Jahren bis heute andauernde Sponsoring, sondern auch persönliche Hilfestellung in schwierigen Phasen und viele denkwürdige Begegnungen. Mateschitz sei ein Mann mit großem Weitblick gewesen, dessen Lebenswerk man nicht hoch genug einschätzen kann, so Goldberger.

"Er war ein Visionär. Er hat viel gehabt, er hat aber auch so viel zurückgegeben und auch geteilt", betonte Goldberger am Montag im Gespräch mit der APA - Austria Presse Agentur. Mateschitz habe sich aber nicht nur durch unternehmerische Weitsicht ausgezeichnet, sondern sei während seiner Erfolgskarriere auch als wichtige persönliche Stütze gewesen. Insbesondere 1997 - in diese Zeit fiel Goldbergers Kokain-Geständnis und der folgende Staatsbürgerschaftswirbel - habe er sich um ihn gekümmert. "Er war auch für mich da, als es mir scheiße gegangen ist. Besonders 1997, da bin ich oft bei ihm daheim gewesen, und er hat mir geholfen und gut zugeredet."

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Eine Ehre

Besonders in Erinnerung ist Goldberger auch ein Besuch von Mateschitz in seinem Elternhaus 1994/95 in seiner Anfangszeit als Red-Bull-Sportler. "Da ist er bei uns in Waldzell in der Stube gestanden mit seinem kleinen Sohn. Er wollte sehen, wo ich herkomme und wie ich aufgewachsen bin." Eine andere besondere Begegnung war der Lufttransport durch Mateschitz persönlich zu seinem Abschiedssprung 2006. "Das hat mich besonders geehrt. Er hat mich mit dem Hubschrauber über das Salzkammergut zum Kulm hingeflogen." Auch die Fortsetzung des Sponsorings über sein Karriereende hinaus, mache ihn stolz. "Das ist schon eine Ehre, das haben nur ganz wenige Sportler", sagte der 49-Jährige.

Letztmals habe er Mateschitz, der Goldbergers früherem Manager Edi Federer bis zu dessen Ableben 2012 freundschaftlich verbunden war, im Sommer 2021 getroffen. Der Tod von Mateschitz erfülle ihn mit großer Bestürzung. "Es ist eine Leere da. Man bekommt erst mit, was man hat, wenn es einmal nicht mehr da ist. Aber ich bin auch sehr dankbar, dass ich jemals so einen Menschen kennengelernt habe." Das Vermächtnis und die Leistungen des Unternehmers - weit über den Sport hinaus - seien enorm. Erst sein Tod mache vielen bewusst, wie groß, betonte der diese Woche zum Mountainbike-Etappenrennen Crocodile Trophy nach Australien aufbrechende Goldberger.