Sport

Amateursport in der Corona-Krise: Weshalb ein dickes Ende droht

Slalomshow mit Marco Schwarz und Manuel Feller in Chamonix, Fußball-Schlager LASK – Rapid in Pasching und ab Dienstag Top-Tennis in Australien mit Dominic Thiem – während Profis dank TV-Präsenz unter strengsten Covid-Auflagen über die Runden kommen, schlägt der Amateursport Alarm. Am Montag wird Sport-Austria-Präsident Hans Niessl, flankiert von Fußball-Rekordteamspielerin Nina Burger, die Öffentlichkeit dramatisch daran erinnern,

... dass 15.000 Sportvereine seit Monaten zur Passive gezwungen, dass viele der 2,1 Millionen Mitglieder in ein Bewegungsdefizit geraten sind;

dass Jugendliche auf Nimmerwiedersehen dem österreichischen Sport verloren gehen.

In Nachwuchsligen wurde – die Lockdowns zusammengerechnet – ein Dreivierteljahr nicht gespielt. Bis in die Regionalligen hinauf ruht – anders als in manch Nachbarländern – der Betrieb. Was längerfristig auch den Spitzenfußball treffen wird, werden doch gerade in drittklassigen Leistungsstufen oft Spieler mit erstklassigen Anlagen (wie LASK-Mann Thomas Goiginger, Rapid-Torjäger Ercan Kara oder Austrias Patrick Wimmer) entdeckt.

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Die Allgemeinheit droht die Jammerei im Sport kalt zu lassen, zumal fast jede Berufsgruppe selbst genug Existenzsorgen hat. Nur zeichnet sich ohne Sport ein Dilemma mit für den Staat fatalen Folgen ab.

Schon jetzt ist fast ein Drittel der Jugend übergewichtig. Schon vor Corona musste beim Heer ein Herabstufen der Tauglichkeitskriterien angedacht werden. Schon seit 2016 kursiert in Internet-Foren eine Karikatur, die symbolisch aufzeigt .... wie einst eine Mutter ihren ballverliebten Buam an den Ohren ziehend vom Straßen-Kick heimholte und wie sich jetzt ein sein Handy umklammernder Knirps wehrt, als ihn Mama ins Freie schicken will.

Der Gewöhnungseffekt im Homeoffice wird es noch schwerer machen, Jugendliche vom Laptop weg zurück zu Sportvereinen zu locken.