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Als Juventus im Prater unterging

Groß gefeiert wird am 12. Oktober. Manche Senioren können die Aufstellung der einstigen Meisterelf des Wiener Sport-Clubs noch immer fehlerfrei runterleiern. Für jüngere Fußball-Freunde ließ der Traditionsklub seine U-7-Mannschaft mit den Namensschildern der legendären Hernalser Mannschaft vor dem Ostliga-Spiel gegen die Admira Juniors einmarschieren. U 7 und Datum waren nicht zufällig gewählt.

Die Aktion sollte an das 7:0-Schützenfest gegen Juventus vor 60 Jahren erinnern, als folgende elf Mann am 1. 10. 1958 im Europacup der Meister (heute Champions League) den Dornbachern den größten Erfolg ihrer Vereinsgeschichte bescherten: Szanwald; Hasenkopf, Büllwatsch, Jaros; Oslansky, Barschandt; Horak, Knoll, Hof, Hamerl, Skerlan.

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Das Wiener Schlitzohr Max Horak und der Vorarlberger Edeltechniker Adi Knoll spielten damals an der rechten Angriffsseite die Italiener schwindlig. Mann des des Abends aber war Pepi Hamerl, der gleich vier Tore erzielte, anderntags bei Bekanntgabe des Nationalteamkaders aber dennoch keine Berücksichtigung fand.

Konträr zu den hochbezahlten Juve-Stars waren ihre Wiener Bezwinger nur Feierabendprofis. So half der Teamverteidiger und E-Werk-Angestellte Hasenkopf nur zwei Tage nach dem 7:0 wieder im KURIER-Expedit in der Wiener Seidengasse aus.

Lebende Legenden

Spiele der aktuellen Sport-Club-Mannschaft konnte Hasenkopf aus gesundheitlich Gründen zuletzt keine mehr sehen. Doch vielleicht geht sich ein Besuch in Dornbach bei einem internationalen Spiel aus. Ehrenkarten für die drei letzten noch lebenden 7:0-Legenden ( Heinrich Büllwatsch, Horak und Hasenkopf) sind jedenfalls für den 12. Oktober reserviert. Sport-Club-Geschäftsführer Heinz Palme hat von Borussia Mönchengladbach die Zusage für ein Hernalser Überraschungsgastspiel am 12. Oktober sowie auch vom ÖFB die Sondererlaubnis dafür erhalten. Denn am selben Abend trifft Österreichs Nationalteam im Ernst-Happel-Stadion in der Nations League auf Nordirland.

Palme spekuliert mit 3000 bis 4000 Zuschauern. Eine Hoffnung, die nicht unrealistisch ist, erfreut sich doch der Sport-Club in der Ostliga immer größerer Beliebtheit. Am Freitagabend sahen immerhin 1560 zahlende Fans in Hernals den 1:0-Sieg über die Admira.