Romy

"Aber probieren muss man’s"

Die ehemalige "Zeit im Bild"-Moderatorin Hannelore Veit leitet seit 1. Jänner 2013 die ORF-Außenstelle in Washington. Sie ist für eine ROMY im Bereich Information nominiert.

KURIER: Frau Veit, hatten Sie jetzt auch so einen Papst-Trubel wie wir hier in Europa?

Hannelore Veit: Ja. Wir waren natürlich auch auf die drei amerikanischen Kardinäle vorbereitet, die Chancen gehabt hätten. Es gab eine große Erwartungshaltung.

In Österreich hat das die Menschen sehr interessiert. 1,794 Millionen Zuseher waren im ORF dabei. Schauen Sie auch noch regelmäßig ORF?
Ich bemüh’ mich, die Nachrichten live zu sehen. Zumindest im Internet schau ich immer. Ich konzentriere mich aber auf die US- Medien.

Was sagen Sie zu den den amerikanischen Medien?
Ich liebe die amerikanischen Zeitungen. Ich lese jeden Tag NY Times und Washington Post. Und zwar als Zeitungsausgabe, nicht im Internet. Die haben eine solche Themenvielfalt. Nationale, internationale Politik, Mode, Lifestyle. Die Zeitungen covern alles. Und Fernsehen läuft hier sowieso rund um die Uhr. Das beginnt schon in der Früh. Manchmal reines Plaudern, aber auch viel Informationsangebot.

Ihr Vorgänger (Hanno Settele, Anm.) sagte mir, ihm sei es nie gelungen, mit Präsident Obama zu reden, dafür sei Österreich zu unwichtig. Doch er wünsche seiner Nachfolgerin „viel Glück“ bei diesem Vorhaben. Wie sehen Sie Ihre Chancen?
Klar probier ich’s. Ich hab’ mir auch Hillary Clinton vorgenommen. Man spekuliert hier, sie könnte Präsidentschaftskandidatin sein.

Und Sie versuchen es, ganz nach dem Motto: Du hast keine Chance, aber nutze sie!
Stimmt, es ist extrem schwer, wir sind ein kleines Land. Aber probieren muss man’s. Von vornherein will ich nicht Nein sagen.

Mit welchem Gefühl sehen Sie jetzt die ZIB?
Es tut mir nicht leid, nicht mehr dort zu sitzen, ich wollte ja weg. Ich habe kein lachendes und weinendes Auge. Ich sehe die ZIB jetzt einfach zur Information.

Sie wollten immer Korrespondentin in den USA werden, sind jetzt zurück zu Ihren journalistischen Wurzeln. Wann haben Sie denn definitiv gewusst, dass Sie nach Washington gehen?
Seit Oktober. Dann habe ich bis Dezember in der ZIB gearbeitet und innerhalb von drei Monaten den Umzug organisiert. Samt neuem Haus, wo nix funktioniert hat. Puh, das war viel Arbeit.

Worauf sind Sie stolz?
Dass es mir gelungen ist, ein langes Radio-Interview mit Christoph Waltz in L.A. zu bekommen.

Was sagen Sie zu den anderen ROMY-Nominierten?
Meine Kids mögen Joko und Klaas und Stefan Raab.