Neusiedl am See: Ski-Ikone mit Hang zum Flachland
Von Thomas Orovits
Eine Jahrhundert-Sportlerin verlernt das Siegen nicht, und sei es an einem Wuzler-Tisch am Ufer des Neusiedler Sees. Österreichs erfolgreichste Athletin Annemarie Moser-Pröll matcht sich mit Franz „Didi“ Bauer, Stütze der Neusiedler Fußballmannschaft, der 1982 den Aufstieg in die höchste Fußball-Liga geschafft hat. Der Schmäh rennt, die Abfahrts-Olympiasiegerin von 1980 fährt mit dem Ex-Kicker Schlitten – und gewinnt.
Was verschlägt die Ski-Ikone aus dem 1014 Meter hoch gelegenen Kleinarl nach Neusiedl auf 131 Meter über dem Meeresspiegel? Wintersport.
Als Franz Bauer und Gattin Doris vor 30 Jahren zum ersten Mal zum Skifahren nach Salzburg kamen, trafen sie Annemarie Moser, die nach 62 Weltcup-Triumphen und sechs Gesamtsiegen, fünf WM-Titeln und Olympia-Gold ihre Karriere beendet hatte und mit ihrem Mann Herbert das „Café Annemarie“ führte. Daraus hat sich eine Freundschaft der Familien mit gegenseitigen Besuchen entwickelt. „Ich entschließe mich spontan, manchmal komme ich drei Mal im Jahr nach Neusiedl“, erzählt Moser. Heuer sind erstmals der 10-jährige Enkelsohn Elias und der achtjährige Fabian aus der Verwandtschaft mit von der lustigen Partie.
Radtouren
Wie dominant der Neusiedler See mit einer offenen Wasserfläche von rund 157 km² auch ist, sportlich lässt Moser das Wasser links liegen und schwingt sich für ausgiebige Radtouren rund um den Steppensee auf den Drahtesel. „Diese Touren sind toll“, weiß die immer noch durchtrainierte Ex-Spitzensportlerin die Vorzüge des Flachlandes zu schätzen.
Alles andere als flach ist das pannonische kulinarische Angebot, bei dem Moser-Pröll ins Schwärmen gerät. „Die Mehlspeisen sind ein Wahnsinn.“ Aber auch einer deftigen Buschenschank-Jause samt Blunz’n ist sie nicht abgeneigt. Überhaupt die alten Weinkeller – „das Burgenland hat seinen Reiz“, versichert die Vielgereiste, die das Burgenland auch noch vom Hochstand aus kennt. Die Jägerin kommt öfter ins mittelburgenländische Rattersdorf, um Wildschweine aufs Korn zu nehmen.
Kommt sie auch im Winter an den Neusiedler See? „Nein“, sagt Moser-Pröll, „so wie es den Burgenländern im Schnee bei uns gefällt, gefällt’s mir im Sommer hier.“ Wenn die Bauers im Winter nach Kleinarl kommen, werden wieder die Skier angeschnallt. Franz Bauer hat dann die prominenteste Skilehrerin, die man sich wünschen kann, aber er sieht sie kaum: „Sie fährt mir ja immer davon“, sagt er lachend. Eine Jahrhundert-Sportlerin eben.
Gewinnspiel
Noch eine Woche, dann geht die Wahl zum schönsten Sommerfrische-Ort in die zweite Runde. Pro Bundesland steigt dabei nur der Sommerfrische-Ort mit den meisten Stimmen in Runde zwei auf. Während es in Bundesländern wie Kärnten oder Vorarlberg einen klaren Favoriten gibt, geht es anderswo knapper zu.
In Niederösterreich liegt Baden nur wenige Stimmen vor Reichenau an der Rax, in Oberösterreich ist der Bundesländersieg von St. Wolfgang keineswegs fix. Für Zweitplatzierte gibt es eine zweite Chance: Neben den Landessiegern steigen auch jene fünf Orte in die Finalrunde auf, die österreichweit die meisten Stimmen bekommen haben.
Um auch mitzustimmen, gehen Sie einfach auf www.kurier.at/sommerfrische und wählen Sie für Ihren Favoriten in jedem Bundesland. Zusätzlich können Sie Bilder aus Ihrem Sommerfrische-Ort hochladen. Die besten Fotos werden im KURIER und auf kurier.at präsentiert. Bitte beachten Sie: Pro Tag kann nur einmal abgestimmt werden. Alle Teilnehmer machen beim KURIER-Gewinnspiel unterstützt von den ÖBB mit. Zu gewinnen gibt es schöne Österreich-Urlaube.