Leben/Reise

Akropolis, hallo! Sightseeing und Bar-Hopping in Athen

Es wuselt nur so von jungen Leuten auf dem riesigen Kulturgelände hier in Kallithea, einem bislang eher unbeachteten Stadtteil im Süden Athens. Zig Schulklassen aus ganz Athen und Umgebung werden von Autobussen am Rand des Stavros Niarchos Foundation Cultural Center (kurz: SNFCC) ausgespuckt. Rasch teilen sich die Schülergruppen auf und verlaufen – nicht weiter verwunderlich, denn aufgrund der Größe der Anlage, die Stararchitekt Renzo Piano hier ins bisherige kulturelle Brachland gepflanzt hat, gibt es keine Gefahr von Beklemmung.

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Renzo Pianos erst vor kurzem eröffneter, gläserner Kunsttempel beherbergt die Griechische Nationaloper und die Nationalbibliothek. Erstere, die Oper, sowohl im Zuschauerraum als auch auf der Bühne durchgehend in dramatischem Rot gehalten; zweitere, eine moderne Kathedrale des Wissens mit ihren meterhohen, raumfüllenden Bücherregalen aus hellem Holz. Ausstellungsräume in den oberen Stockwerken machen das Bild des spartenübergreifenden Museentempels komplett. In der großen Parkanlage, die von einem künstlichen Kanal durchzogen ist, finden im Sommer Lesungen und Konzerte statt – logisch, dass das SNFCC mittlerweile auch fixer Treffpunkt für Jugendliche geworden ist.

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Neuer Treffpunkt für Jugendliche

Athen zeigt nach der großen Wirtschaftskrise, die die Griechen zwar getroffen, ihnen ihre Lebensfreude nicht genommen hat, ein neues Gesicht: das der modernen Kultur- und Lifestyle-Metropole. Klar, das Wahrzeichen bleibt die Akropolis. Die Touristen-Karawanen, die täglich zu ihr hinauf wandern, belegen dies eindrucksvoll. Ein Teil der Karawane findet sich dann auch im Akropolis Museum wieder, das am Fuße der antiken Tempelanlage liegt. Vor zehn Jahren wurde es eröffnet und ist eine große Erfolgsgeschichte geworden. Rund fünf Millionen Menschen jährlich sehen sich die dort teils spektakulär präsentierten, auf der Akropolis gemachten Funde antiker Säulen, Figuren, Mosaiken und Malereien an.

Die riesigen Glasfronten des Museums zoomen Parthenontempel und Co. wie in Cinemascope heran – liegt einem beim Blick von der Akropolis oben die Stadt zu Füßen, so bietet die Sicht vom Museum auf die Akropolis die mit Wissen unterfütterte Gegenperspektive.

Einen Besuch wert ist auch das Kulturzentrum der Stiftung von Aristoteles Onassis im Stadtteil Neos Kosmos, in dem neben Ausstellungen moderner Kunst auch zahlreiche Musikveranstaltungen und Theateraufführungen stattfinden. Unter dem Motto „Athens – Searching the Urban Reality“ fördert die Stiftung schwerpunktmäßig griechische Künstler, engagiert sich aber auch bei Gesundheits- und Erziehungsprojekten.

Nach so viel Nahrung für den Geist braucht auch der Körper Nahrung und wir machen uns auf, ein nettes Lokal zum Mittagessen zu suchen. Bei unserem Bummel durch Monastiraki, dem historischen Viertel zwischen Syntagma-Platz, Plaka und Psirri, sticht uns ein ausnehmend schön gestalteter Delikatessenladen ins Auge. Einmal drinnen im Ergon House, tanzen die Sinne von all den Köstlichkeiten, die dort geboten werden: Fische, Meeresfrüchte und Nudeln, feiner Honig und Nüsse, Käse und Olivenöl. Mittendrin steht ein alter Olivenbaum, rund um ihn und die Verkaufstheken Tische. Vor kurzem hat übrigens über dem Bistro und dem Laden auch ein schickes Boutiquehotel eröffnet.

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Nachtleben in Monastiraki

Am Abend wird das Viertel Monastiraki dann zum Szene-Hotspot, der schamlos zum Bar-Hopping einlädt. Müßig, da ein bestimmtes Lokal zu empfehlen. Man fällt einfach in das nächstbeste hinein. Saison ist hier im übrigen immer: Schon im Februar sitzen die Griechen – von Heizstrahlern erwärmt – im Freien. Das Leben spielt sich hier nur im absoluten Kältefall drinnen ab.

Wer jetzt in der warmen Jahreszeit nach Athen fährt, kommt noch in den Genuss einer weiteren griechischen Spezialität: der Open Air-Kinos. Griechen lieben es, in lauen Sommernächten Filme zu schauen, die sie vielleicht unterm Jahr im Kinosaal verpasst haben. Oder sich Klassiker zu Gemüte zu führen, die man immer wieder gerne sieht. Dabei ein Glas Wein zu trinken, Nüsse und Oliven zu knabbern, danach noch weiterzuziehen in eine nette Bar. Eines der schönsten Open Air-Kinos der Stadt ist das Cine Dexameni im Stadtteil Kolonaki am Fuß des Lycabettus-Hügels. Viele Filme laufen auch mit englischen Untertiteln.

Wie sang Vicky Leandros so wehmütig vor gut vierzig Jahren? – „Akropolis, adieu, ich muss geh’n.“ Wir gehen auch. Aber wir kommen wieder.

Anreise
austrian.com fliegt in Kooperation mit de.aegeanair.com von Wien nach Athen, 3 x tägl.

Hotel  
Das neue Hotel Perianth liegt  im Zentrum beim Szene-Hotspot Agia-Irini-Platz und beherbergt selbst eine lässige Café-Bar. Zimmer ab ca. 200 €, designhotels.com/
perianth-hotel
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Essen & Trinken
Wer Außergewöhnliches mag, ist im Nolan richtig. Ein kleines Restaurant mit griechisch-japanischer Fusionküche nolanrestaurant.gr.
Café Zonars, das seit 1939 existiert und nun einem gelungenen Relaunch unterzogen wurde. www.zonarsathens.gr.

Kultur
Das neue Stavros Niarchos Foundation Cultural Center in Kallithea, snfcc.org.
Das Kulturzentrum der Onassis Foundation, onassis.org.
Das Akropolis Museum  mit Blick auf die Akropolis, theacropolismuseum.gr.