Politik/Inland

Van der Bellen empfiehlt Kickl: "Nur so weiter"

Alexander Van der Bellen ist im ersten Wahlgang als Bundespräsident wiedergewählt worden. Seine größte Sorge sei die Wahlbeteiligung gewesen, sagte Van der Bellen in der ZiB2. Viele Wähler seien am Sonntag hingegangen und hätten gewählt: "Das war schon eine große Erleichterung." Ob 55 Prozent nicht zu wenig seien, wenn man von vier Parlamentsparteien unterstützt werde? Man könne überall einen Wurm finden, sagte Van der Bellen. Und: "Das musst du einmal schaffen, mehr Stimmen als sechs andere Kandidaten zusammen zu holen."

Bei den unter 30-Jährigen haben ihn weniger als 50 Prozent gewählt. "Natürlich stört mich das", sagte Van der Bellen. Die jungen Leute würden ihm wahnsinnig am Herzen liegen. Dafür habe er bei den über 60-Jährigen gut abgeschnitten - wo die Grünen sonst historisch schwach performen.

Er werde sich jedenfalls auch in Zukunft bemühen, wann er mit Härte und wann er mit diplomatischer Behutsamkeit auftrete. "Man muss schon auch die Bundesverfassung lesen und sehen, welch ein komplexes Gefüge die Institutionen in Österreich haben."

Ob er Herbert Kickl als Bundeskanzler angeloben würde? "Najo. Ich glaube, die Wählerinnen und Wähler sind glaub ich gescheit genug zu sehen, wohin das führen kann. Zweitens tut Herbert Kickl alles, um seine möglichen Koalitionsfreunde von zuhause aus zu verunsichern. Nur so weiter, möchte ich sagen, dann stellt sich diese Frage ohnehin nicht."