Politik/Inland

Streitigkeiten in Salzburger FPÖ: Gemeindefraktion Wals tritt aus

Die Salzburger FPÖ kommt nicht und nicht zur Ruhe. Am Mittwoch traten alle drei Gemeindevertreter in Wals-Siezenheim, immerhin die viertgrößte Gemeinde des Landes, aus der Partei aus. Der Austritt soll nicht mit den bundespolitischen Querelen, sondern mit Unmut gegenüber der Landespartei zu tun haben, berichten die Salzburger Nachrichten unter Berufung auf Partei-Insider.

Die drei Gemeinderäte waren auch für den KURIER bisher nicht erreichbar. Wie ein Salzburger Kenner der freiheitlichen Szene dem KURIER berichtet, soll es aber nicht nur in Wals gären. "Die Funktionäre in den Gemeinden hören von der Landespartei nichts mehr. Es herrscht inhaltliche Leere, und es gibt null Information", sagt der Beobachter. Kritiker bemängeln eine "gewisse Abgehobenheit" der Parteispitze.

Erst im Sommer war die FPÖ-Fraktion in Hallein, Salzburgs zweitgrößter Stadt, aus der Partei ausgetreten. Parteichefin Marlene Svazek sieht aber kein grundsätzliches Problem in ihrer Landespartei. "Das ist ein Einzelphänomen", sagt sie in den SN.

Parteispitze auf zwei Personen geschrumpft

Den drei Gemeinderäten trauert sie offenbar nicht nach. "Wer in schlechten Zeiten nicht zur Partei steht, hat es in guten Zeiten auch nicht ernst genommen", meint Svazek. Auch weitere Mitglieder der Ortsgruppe sollen bereits ausgetreten sein. Auf Anfrage will sich Svazek nicht weiter dazu äußern.

Wals-Siezenheim ist eine Nachbargemeinde von Svazeks Heimatgemeinde Großgmain, in der die 27-Jährige Vizebürgermeisterin ist. Bei der Gemeinderatswahl im März verlor die FPÖ in Wals von 14,9 auf 11,7 Prozent. Die Ortsparteileitung besteht nach den Austritten nach KURIER-Informationen nur mehr aus zwei Personen, eine Neuaufstellung ist laut Statut nun notwendig.