Politik/Inland

"Stopp Corona"-App: Mehr als 130.000 Nutzer in der ersten Woche

Die Infektionskette durchbrechen - das ist laut Rotem Kreuz das Ziel der "Stopp Corona"-App, die am vergangenen Mittwoch, 25. März, veröffentlicht wurde.

87.750 Android- und 44.995 iOS-Nutzer haben sie mit Stand 1. April heruntergeladen, die App ist also in Summe auf 132.745 Smartphones installiert. Wobei sie für iOS, also für iPhones, erst einige Tage später verfügbar war.

Keine Überwachung

Die App hat eine breite Debatte über Handyüberwachung und Big Data ausgelöst. Bundesrettungskommandant Gerry Foitik, der im Corona-Krisenstab der Regierung sitzt, wird nicht müde zu betonen, dass die App mit "Big Data" - also dem massenhaften Sammeln von Handydaten zur statistischen Auswertung - nichts zu tun habe.

Und eine individuelle Überwachung sei weder geplant, noch gewollt, ergänzte Justizministerin Alma Zadic jüngst gegenüber dem KURIER.

Die App ist freiwillig. Als Nutzer führt man dort so etwas wie ein Kontakttagebuch: Wenn man mit jemandem länger als 15 Minuten in einem Raum ist bzw. näheren Kontakt hat, soll man in der App den "Handshake" aktivieren. Das Handy des anderen wird als Nummer angezeigt, die man bestätigt. Und umgekehrt.

Sollte ein Nutzer dann an Covid-19 erkranken, erhalten alle seine Kontakte aus den vergangenen 48 Stunden eine Warnung und werden gebeten, sich zu isolieren. So soll verhindert werden, dass Menschen, die noch keine Symptome spüren, andere anstecken.

Updates sind in Entwicklung

Das ist Stufe 1. Am weiteren Ausbau wird gearbeitet. So soll der "Handshake" künftig automatisch sein. Die App erkennt dann, wenn ein anderes Handy mit der App in der Nähe ist und speichert den Kontakt selbstständig ab. Dieser Automatismus muss vorher aber vom Nutzer eingeschaltet werden.

Zudem ist ein klinisch geprüfter Fragebogen geplant, den man in der App ausfüllen kann, wenn man sich krank fühlt. Sollten die Symptome auf Corona hindeuten, soll automatisch ein Test für den Nutzer bestellt und derjenige auch informiert werden, wo er sich testen lassen kann.

In Bezug auf Bedenken zum Datenschutz betont man beim Roten Kreuz, dass die Daten direkt am Handy verschlüsselt werden und dort auch bleiben. Nur, wenn jemand erkrankt ist, wird er gebeten, seine Handynummer bekanntzugeben.

Zudem soll die Anonymität gewahrt bleiben. Wer Kontakt mit einem Infizierten hatte und via App gewarnt wird, erfährt nicht, wer von seinen Kontakten der Erkrankte ist.

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