Politik/Inland

Rendi-Wagner wirft Kern Charakterlosigkeit vor

SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner, die derzeit um den Parteivorsitz kämpft, findet keine freundlichen Worte über ihren einstigen Förderer Christian Kern. Der frühere SPÖ-Chef und Kanzler unterstützt ihren Widersacher Hans Peter Doskozil. In der Presse am Sonntag nach der Entfremdung von Kern gefragt, antwortet Rendi-Wagner: Dazu habe sie "eine abgeschlossene Meinung", nämlich "dass Charakterstärke und Standfestigkeit nicht zu seinen herausragendsten Eigenschaften zählen".

Kern selbst wollte darauf am Sonntag auf APA-Anfrage nicht eingehen. Aus Doskozils Team hieß es lediglich: "Kein Kommentar. Solche Aussagen richten sich von selbst."

Im Wahlkampf um die aktuell laufende SPÖ-Mitgliederbefragung über den Parteivorsitz hatten sich alle roten Alt-Kanzler - außer Kern - hinter Rendi-Wagner gestellt. Kern, der im Lager des burgenländischen Landeshauptmannes Doskozil verortet wurde, deklarierte sich schließlich vergangene Woche auch öffentlich und erklärte, dass die SPÖ seiner Meinung nach mit Doskozil die besten Chancen habe, Schwarz-Blau zu verhindern. Kern und Doskozil waren sich übrigens auch nicht immer grün, haben sich dann aber nach eigenen Angaben versöhnt.

Roter Wahlkampf am 1. Mai

Gelegenheit für intensiven roten Wahlkampf gibt es jedenfalls am Montag, wenn die SPÖ traditionellerweise den 1. Mai begeht. Rendi-Wagner wird am Wiener Rathausplatz sprechen, flankiert von ihrem stärksten Unterstützer, dem Wiener Bürgermeister Michael Ludwig. Doskozil bleibt am 1. Mai in seinem Heimatbundesland und wird in Kobersdorf im Mittelburgenland eine Festrede halten.

Gleich mehrere Ansprachen in Niederösterreich plant der dritte Kandidat, Traiskirchens Bürgermeister Andreas Babler, nämlich in Krems, Traiskirchen und Gerasdorf. Neben einer schrittweisen Verkürzung der Arbeitszeit auf 32 Stunden will er vor allem fordern, dass vorenthaltene Entgelte oder unbezahlte Überstunden von Unternehmen in doppelter Höhe nachbezahlt werden müssen, wie es in einer Aussendung am Sonntag hieß. Einmal mehr wünscht sich Babler auch Vermögenssteuern.