Seniorengipfel: Schutz vor Altersdiskriminierung soll in die Verfassung
Am Dienstag treffen Österreichs Seniorenvertreter bei einem "Runden Tisch" zusammen. Thema: Altersdiskriminierung.
Davor musste aber noch geklärt werden, wer überhaupt zum Event geladen hat. Zuerst verkündete am Samstag Pensionistenverband-Präsident Peter Kostelka (SPÖ), der rote Pensionistenverband habe geladen. Und: Altersdiskrminierung sei "kein Kavaliersdelikt".
Zumindest für einen Kavaliersdelikt dürfte Seniorenbund-Präsidentin Ingrid Korosec (ÖVP) wiederum Kostelkas Kommunikation halten. Sie zeigt sich verärgert über die Aussendung des Pensionistenverbands. Denn: Der "Runde Tisch" sei vom überparteilichen Seniorengremium, dem Seniorenrat, einberufen worden.
Hintergrund: Pensionistenverband und Seniorenbund sitzen abwechselnd dem Seniorenrat vor. Derzeit ist Korosec an der Reihe.
Worum es inhaltlich geht
Zum Inhaltlichen: Die Seniorenvertreter wollen die Ergebnisse eines Expertenaustausches zur Altersdiskriminierung in ein Forderungspaket an die nächste Regierung gießen. Mit der Digitalisierung erfahre man ganz neue und gravierende Formen der Diskriminierung, was man nicht akzeptieren könne, sagt Korosec: "Dagegen müssen wir sofort reagieren - als Seniorenvertreter, aber auch als Gesellschaft insgesamt, weil: Diskriminierung darf in unserer Gesellschaft keinen Platz haben - weder im realen Leben, noch in der digitalen Welt." Korosec hatte zum Jahresbeginn in einer PK angekündigt, einen Dialogprozess zum Thema starten zu wollen.
Kostelka stört insbesondere die grassierende "Online-Only"-Politik. Diese orte er etwa beim neuen Handwerker-Bonus, der nur online beantrag werden kann. Auch die Förderung für den Heizungstausch bekomme man lediglich nach einem aufwendigen Online-Antrag, kritisiert Kostelka. Und wer im Rahmen des Bundesschatzes Geld bei der Republik veranlagen wolle, benötige gar die ID-Austria-App.
Kostelka fordert deshalb, dass der Schutz vor Altersdiskriminierung in der Verfassung verankert werden soll.