Kurz tritt wieder bei Sommerfest von Orbán-naher Stiftung auf
Von Michael Hammerl
Wie bereits vergangenes Jahr wird Ex-Kanzler Sebastian Kurz (ÖVP) auch heuer beim Sommerfest des nationalkonservativen Thinktanks Mathias Corvinus Collegium (MCC) in Esztergom auftreten. Die akademische Einreichung und Denkfabrik gilt als Kaderschmiede von Ungarns Ministerpräsident Viktor Orbán und soll mehr Geld von der ungarischen Regierung erhalten als alle ungarischen Hochschuleinrichtungen zusammen.
Der Kurz-Auftritt ist für den Nachmittag des 1. August beim „MCC Feszt“ angekündigt. Am Podium wird der Altkanzler etwa mit MCC-Vorstandsvorsitzenden Balász Orbán – nicht mit Viktor Orbán verwandt, aber von 2018 bis 2022 dessen Staatssekretär – die Zugewinne von rechten Parteien bei den EU-Wahlen analysieren. „Mit den Veränderungen in der Politik des deutsch-französischen Motors der EU, was hält die Zukunft für uns bereit?“ heißt es in der Ankündigung.
Mehrheitseigentümer von Wiener Uni
Das MCC ist seit Mai 2023 mit 90 Prozent auch Mehrheitseigentümer der privaten Wiener Modul University am Kahlenberg. Die verbleibenden Anteile hält die Wiener Wirtschaftskammer (WKW). Im Universitätsrat sitzt Ex-Ministerin Elisabeth Köstinger (ÖVP).
Das MCC gilt als kritisch gegenüber der LGBTQ-Bewegung sowie Klimaschutzmaßnahmen – und als russlandfreundlich. Passend dazu hat das ungarische Parlament der Denkfabrik zehn Prozent der Aktien von MOL, Ungarns führendem Mineralölkonzern übertragen. MOL tritt offen gegen die Russland-Sanktionen der EU auf.