Quarantäne-Aus: Massive Schließungen von Kindergärten befürchtet
Wie es nach dem am Dienstag verkündeten Ende der Quarantäne an Schulen weitergeht, ist laut dem obersten Lehrervertreter Paul Kimberger noch "völlig unklar". Man habe noch keine schriftlichen Informationen. Sowohl Kimberger als auch Natascha Taslimi, Vorsitzende vom Netzwerk Elementare Bildung, sehen infiziertes Bildungspersonal skeptisch. Sollte es nicht zu deutlichen Personalaufstockungen kommen, drohen massive Kindergartenschließungen, sagte Taslimi.
Dass künftig wissentlich infizierte und potenziell ansteckende Menschen in Schulen zugelassen werden würden, sieht Kimberger im APA-Gespräch kritisch: "Es ist nur schwer vorstellbar, dass infizierte Kinder neben ihren Schulkollegen sitzen und dass infizierte Lehrer unterrichten", so Kimberger.
"Massive Schließungen"
Auch Taslimi betont gegenüber der APA, dass infizierte Kindergartenpädagogen und -pädagoginnen in die Arbeit zu schicken keine gute Idee sei. Corona-positives Personal hätte im Kindergarten nicht die Möglichkeit zu essen oder zu trinken, da viele Einrichtungen keine Nebenräume haben in die das Personal gehen kann, und gleichzeitig die Kinder nicht unbeaufsichtigt gelassen werden dürfen. "Ich weiß auch nicht, wie es den Pädagogen und Pädagoginnen damit geht, mit infizierten Kollegen zu arbeiten".
Für den Herbst befürchtet Taslimi "massive Schließungen", sollte es nicht zu Personalaufstockungen kommen. "Im Kindergarten herrscht ohnehin Personalmangel, die Coronamaßnahmen waren immer mit immensem administrativen Aufwand verbunden, der alleine vom Personal gestemmt wurde". Es bräuchte dringend zusätzliches Personal für administrative Tätigkeiten, damit sicherer Kindergartenbetrieb gewährleistet werden könne.
Weiters wünsche sie sich für die Kindergärten einheitliche Regelungen und Maßnahmen, wie etwa ein funktionierendes Testsystem. Das habe es für die Schulen gegeben, in Kindergärten jedoch nicht. Auch gebe es große Unterschiede zwischen öffentlichen und privaten Kindergärten. Letztere müssten für Schutzmaßnahmen in größeren Teilen selbst aufkommen.