Politik/Inland

Philippa Strache: Heinz-Christian soll EU-Mandat annehmen

Während ihr Ehemann derzeit gründlich zu überlegen scheint, ob er nach der für ihn desaströsen Ibiza-Affäre sein Mandat für das EU-Parlament annehmen soll, steht für Philippa Strache fest, dass er in die Politik zurückkehren muss.

"Er ist viel zu jung, um nur zu Hause zu sitzen und sich aus der Politik zurückzuziehen", sagte die Frau von Heinz-Christian Strache im Interview mit dem Magazin News.

Die Frau des Ex-Vizekanzlers und Ex-Sportministers war zuletzt bei verschiedenen TV-Sendern zugegen. Bei Puls4 meinte sie unter anderem, dass ihr Mann ein Opfer sei. Die Lockvögel hätten ihm so "viele Suggestivfragen" gestellt, dass dieser gar keine andere Möglichkeit gehabt habe, als die "verhängnisvollen Antworten" zu geben, die ihn später seinen Job kosteten und letztlich zur Ablöse der gesamten Regierung führten.

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Verziehen

Heinz-Christian Strache hatte im Sommer 2017 gegenüber einer vermeintlichen Oligarchen-Nichte - die eigentlich eine russische Agrarstudentin gewesen sein soll - unter anderem angekündigt, öffentliche Aufträge nicht mehr an die Strabag zu vergeben. Vorausgesetzt, er käme in Regierungsverantwortung. Eine Übernahme der Kronen Zeitung durch russische Investoren hätte er auch goutiert, um sich entsprechend positive Berichterstattung zu sichern.

Die Jagd auf die Fallensteller und Drahtzieher hinter dem Video ist derzeit in vollem Gange. Es ist unter anderem offen, wer das Video finanziert hat.

Stimmen aus der FPÖ

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Polit-Zukunft "steht nichts im Wege"

Philippa Strache geht jedenfalls in die Offensive. Sie wünsche sich "so sehr, dass sein politischer Weg noch nicht zu Ende ist", meinte sie im Gespräch mit News und hielt es durchaus für realistisch, dass ihr Mann schon in Bälde im EU-Parlament an Abstimmungen teilnehmen könnte, unbescholten wie er sei: "Es wird herauskommen, dass er sich nichts zu Schulden kommen ließ, deswegen sehe ich auch nichts, was dem im Weg stehen würde."

Sie wünsche sich jedenfalls, dass ihr Mann den Mut aufbringt, diesen Schritt zu gehen. Die Reaktionen von FPÖ-Vertretern fielen dazu bisher tendenziell negativ aus. "Wenn ich an seiner Stelle wäre, würde ich es nicht annehmen. Ich kann aber seiner Entscheidung nicht vorgreifen", sagte FPÖ-Klubobmann Herbert Kickl, langjähriger enger Weggefährte Straches.

Der ehemalige FPÖ-Chef erhielt bei den EU-Wahlen beachtliche 44.750 Vorzugsstimmen von den FPÖ-Wählern. Er landete damit auf Platz neun unter allen Kandidaten.

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