Streit um blaues ÖVP-Video geht weiter
Der schwarz-blaue Plagiats-Streit um ein verändertes Wahlkampfvideo hat am Montag in Oberösterreich seine Fortsetzung gefunden: ÖVP-Landesgeschäftsführer Wolfgang Hattmannsdorfer wirft der FPÖ vor, mit gefakten Facebook-Profilen politische Stimmung zu machen. Die Freiheitlichen waschen ihre Hände in Unschuld. Beide Seiten überlegen rechtliche Schritte. Wer das Video umgeschnitten hat, blieb vorerst unklar.
Das Original-Video:
Am Wochenende war das Video des ÖVP-Wahlkampfsongs "Oberösterreich. Mei Dahoam" in veränderter Form auf der Facebook-Seite von FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache aufgetaucht: Statt der Sänger waren allerdings Auftritte von Strache und Landesparteichef Manfred Haimbuchner bei FPÖ-Parteiveranstaltungen hineingeschnitten worden. Zumindest Teile davon waren auf Youtube als FPÖ-Parteivideos (Haimbuchner-TV) zu finden, was die FPÖ auch bestätigt. Die Sequenzen stammen unter anderem vom Nationalratswahlkampfauftakt 2013 in Linz. Mittlerweile wurde das Video offenbar aus dem Netz entfernt.
ÖVP spricht von "Sauerei"
ÖVP-Landesgeschäftsführer Wolfgang Hattmannsdorfer ortete eine "Sauerei", die FPÖ will nichts damit zu tun haben. Wie der ORF Oberösterreich recherchiert hat, stammt das Profilbild jener Frau, die das verfälschte Video auf Facebook geteilt haben soll, aus einem Katalog für Heeresuniformen. Das Profil war am Montag nicht mehr auffindbar. Hattmannsdorfer berichtete, dass es den verwendeten Namen (der APA-Redaktion bekannt, Anm.) in Wels, der angeblichen Heimatstadt der Posterin, nur einmal gebe. Die "echte" Trägerin dieses Namens habe sich am Montag bei der ÖVP gemeldet und klargestellt, dass sie mit der Sache nichts zu tun habe. Fazit des ÖVP-Geschäftsführers: Die FPÖ Oberösterreich betreibe offenbar "mit erfundenen Identitäten politische Stimmungsmache auf Facebook".
"Nein, die FPÖ Oberösterreich hat damit nichts zu tun. Hier hat jemand offenbar Filmmaterial aus diversen veröffentlichten Beiträgen verwendet", konterte FPÖ-Landesparteisekretär Erwin Schreiner am Montag in einer Presseaussendung. Davor könne man sich kaum schützen. Es gebe in Oberösterreich wichtigere Themen, so Schreiner, "für uns ist die Sache hiermit erledigt" - oder auch nicht, denn auch die FPÖ behält sich nach eigenen Angaben rechtliche Schritte vor.