Österreicher sehen Flüchtlingsströme als nicht bewältigbar
Die Mehrheit der Österreicher sieht den Zustrom an Flüchtlingen als nicht oder nur schwer bewältigbar. Das ist das Ergebnis des aktuellen Integrationsbarometers – eine Umfrage des Hajek-Instituts im Auftrag des Österreichischen Integrationsfonds.
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Am stärksten sorgen sich die Befragten um die Integration von Flüchtlingen und Zuwanderer (33 %), dicht gefolgt von den Themenbereichen Verbreitung des politischen Islams (33 %), Konflikte zwischen Migrantengruppen (27 %) und einer erneuten Flüchtlingswelle wie 2015 (27 %).
Politischer Islam
Im Vergleich zur letzten Umfragewelle hat sich mit sieben Prozentpunkten die Sorge um die Verbreitung des politischen Islams am stärksten erhöht. In Bezug auf den gesellschaftlichen Zusammenhalt bewertet mehr als die Hälfte der Befragten (56 %) diesen als „sehr oder eher schlecht“, während 41 Prozent der befragten Personen den Zusammenhalt als „sehr oder eher gut“ bezeichnen würden. Eine Mehrheit (58 %) sieht eine Verschlechterung des Zusammenhalts im Laufe des vergangenen Jahres.
Aus Sicht einer großen Mehrheit der Österreicher kann das Land den Zuzug von Flüchtlingen und Asylsuchenden derzeit nicht gut bewältigen: 60 Prozent der Bevölkerung bewerten die Anzahl an Flüchtlingen, die aktuell im Land ankommen, als (eher) nicht bewältigbar.
Zusammenleben
Ähnlich wie bereits in den vorangegangenen Befragungen wird das Zusammenleben von Österreichern mit Flüchtlingen, Zuwandern und Muslimen vorwiegend negativ beurteilt. Dabei haben sich die Werte gegenüber März 2023 weiter verschlechtert: Eine Mehrheit von 65 Prozent nimmt ein schlechtes Zusammenleben mit Zuwandern wahr – einer der Höchstwerte seit 2016. Mehrheitlich negativ eingeschätzt wird das Zusammenleben in Schulen, Wohnvierteln und im öffentlichen Raum. Dahingegen wird das Zusammenleben mit Migranten auf der Arbeit sowie in Einkaufsvierteln eher positiv wahrgenommen.
Die drei größten Integrationsherausforderungen des Zusammenlebens sehen die Befragten in den folgenden Bereichen: kulturelle beziehungsweise sprachliche Unterschiede (57 %), die Einstellung gegenüber Frauen (53 %) sowie Gewaltbereitschaft und Kriminalität (51 %). Die Integrationsbereitschaft von Zuwandern und Flüchtlingen, die bei der letzten Umfragewelle noch den dritten Platz in der Kategorie Herausforderungen im alltäglichen Zusammenleben belegt hat, steht nun an vierter Stelle. Gegenüber der letzten Umfragewelle ist eine Eintrübung der Bewertung in den meisten Bereichen zu beobachten. Am stärksten zeichnet sich diese im Themenfeld „politischer Islam/Radikalisierung“ ab.
Integration
Aus Sicht der Befragten sind die Kenntnis und Anerkennung von Werten und Gesetzen, das Ausüben eines Berufs und gute Kenntnisse der deutschen Sprache mit über 90 Prozent ausschlaggebend für eine gelungene Integration.
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Im Bereich Zuwanderung und Integration befürwortet eine breite Mehrheit (82 %) den Erwerb der Grundkenntnisse in Deutsch von Flüchtlingen innerhalb bestimmter Fristen, andernfalls sollten Sanktionen folgen. Für das Gelingen der Integration sehen 60 Prozent der Österreicher Zuwanderer etwas stärker in der Pflicht, einen Anteil an der Integration zu leisten. Jedoch wird mit durchschnittlich 40 Prozent auch der Beitrag von Einheimischen an der Integration als hoch bewertet. Eine deutliche Mehrheit von 76 Prozent spricht sich für eine Erleichterung der Zuwanderung für gut qualifizierte Arbeitskräfte aus.
Das Integrationsbarometer wird seit 2015 regelmäßig durchgeführt. Für die aktuelle Ausgabe wurden im Oktober 1.000 Personen ab 16 Jahren befragt.