Neues Gesetz soll Insolvenzen von KMU verhindern
Ein neues Gesetz soll den "Finanzplatz Österreich" attraktiver machen, sagt Finanzminister Magnus Brunner (ÖVP) laut einer Aussendung. Es geht um das sogenannte Wagniskapitalfondsgesetz, das am Mittwoch im Ministerrat beschlossen wurde.
Grob erklärt: Unter Wagniskapital versteht man Kapital, das nicht in börsenotierte Unternehmen investiert wird. Diese Investitionen sind grundsätzlich mit einem höheren Risiko verbunden. Der Hintergrund: Anteile nicht börsenotierter Unternehmen – vor allem kleine und mittlere Unternehmen (KMU) – sind schwieriger bewertbar als von börsenotierten. Kleinanleger kommen deshalb als Anleger für Wagniskapital nicht infrage.
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Um die Investition von Wagniskapital zu erleichtern, errichtet das BMF nun einen Wagniskapitalfonds als Ergänzung zu bestehenden Investmentfonds – und zwar in Form einer Aktiengesellschaft nach Luxemburger Vorbild (SICAF). "Das Wagniskapitalfondsgesetz erleichtert die Bereitstellung von dringend benötigten Eigenmitteln an Unternehmen, soll Insolvenzen vermeiden und zum Erhalt von Arbeitsplätzen beitragen", sagt Brunner.
Kritik an dem Gesetz gab es im Frühjahr von der Austrian Private Equity and Venture Capital Organisation (AVCO). Etwa deshalb, weil dieses ausschließlich die Rechtsform einer Aktiengesellschaft zulasse und unnötige Kosten erzeugen würde, da es einen Aufsichtsrat benötige.