"Nationaler Notstand": Neos-Gründer Strolz rechnet mit Integrationspolitik ab
Von Josef Gebhard
Ob sich Wiens Bildungs- und Integrationsstadtrat Christoph Wiederkehr über die Analyse seines Ex-Parteikollegen freuen wird? Matthias Strolz, Ex-Frontmann und Mitgründer der Neos, holt auf X zu einem Rundumschlag gegen die Integrationspolitik in Wien aus, wo die Neos mit der SPÖ regieren.
"Wir haben einen nationalen Notstand im Bereich der Integration“, schreibt er da. "Wir haben zu viel und zu ungeordneten Zuzug. Der Brennpunkt ist Wien, weil Metropole. Hier gibt es zudem falsche Signale im Bereich der Sozialpolitik. Es kippt das Bildungssystem der Stadt.“
Mehr noch: "Die bisherigen politischen Antworten reichen nicht. […] Jede Stadtregierung und jede Bundesregierung, die das nicht erkennt, verliert ihre Legitimität. Und wird in Folge abgewählt.“
Wasser auf den Mühlen des politischen Mitbewerbs. Demonstratives Lob kommt allen voran von Wiens FPÖ-Chef Dominik Nepp: "Völlig richtige Analyse. Gut, dass Sie unsere jahrelangen Warnungen bestätigen“, schreibt er auf X, um gleichzeitig auf den Beratervertrag hinzuweisen, den Strolz von Parteifreund Wiederkehr im Vorjahr erhalten hatte. "Warum unterstützt er dann die Politik von Bürgermeister Michael Ludwig, die Wien schnurstracks in diesen Notstand führt?“
In einer Aussendung legt Nepp nach: "Die Aussagen von Strolz seien jedenfalls eine schallende Ohrfeige für SPÖ-Bürgermeister Ludwig und dessen fatale Einladungspolitik an Sozialasylanten aus Syrien und Afghanistan. Es ist Ludwig persönlich, der Wien zu einem sozialen und kriminellen Pulverfass gemacht hat. Die Zustände in Favoriten mit Bandenkriegen zwischen Syrern, Afghanen und Tschetschenen sind nur ein Beispiel für das Versagen der rot-pinken Stadtregierung.“
Wenn es darum geht, gegen die SPÖ zu zündeln, ist auch PR-Berater Rudolf Fußi, der SPÖ-Chef Andreas Babler stürzen will, nicht weit. Eigentlich auf wortreich angekündigter Social-Media-Pause bis Weihnachten, gibt er Strolz‘ Beitrag ein „+1“