SPÖ-Chef Babler: "Ich bin sehr unglücklich über dieses Ergebnis"
Als einzige der im Parlament vertretenen Parteien hat die SPÖ die Aufarbeitung der Nationalratswahl bereits am Montag gestartet. Die Sozialdemokraten haben am Tag nach dem Urnengang ihre Gremien einberufen.
Nach dem Bundesparteivorstand hat sich SPÖ-Chef Andreas Babler in einer Pressekonferenz zu Wort gemeldet. "Wir haben das Wahlergebnis analysiert, haben uns Wahltrends angeschaut und gleichzeitig unsere Schlüsse daraus gezogen", sagt Babler. Zudem habe man sich auf etwaige Sondierungsgespräche vorbereitet. Man sei nun aufgestellt, sobald es ein Angebot an die SPÖ gebe. Er selbst werde das Team anführen. Daneben werden die zweite Nationalratspräsidentin Doris Bures, Klubobmann Philip Kucher, Frauensprecherin Eva Maria Holzleitner und ein Vertreter der Gewerkschaft an - ÖGB-Präsident Wolfgang Katzian oder FSG-Vorsitzender Josef Muchitsch.
"Das Ergebnis ist nicht zufriedenstellend", sagt Babler dann noch einmal. Man habe stärker werden wollen. "Ich bin sehr unglücklich über dieses Ergebnis. Die Erwartungshaltung war eine höhere." In ländlichen Regionen habe man strukturell-politische Probleme, in ehemaligen Hochburgen seien die Ergebnisse schwach - sogar schon länger. Es gehe darum, im ländlichen Raum der FPÖ die Stirn bieten zu können. Man freue sich jedoch über die Zugewinne in Wien, Graz und Innsbruck.
Viel Konkretes gab die SPÖ bei dieser Pressekonferenz also nicht preis. Auch nicht, ob man Herbert Kickl als Nationalratspräsidenten zustimmen würde.
"Es war gestern ganz sicher nicht das Ergebnis, das wir uns gewünscht hätten", sagt SPÖ-Klubobmann Philip Kucher. "Wir müssen den Menschen stärker zuhören." Die Analyse am heutigen Montag sei sehr offen und ehrlich gewesen. Jetzt gehe es um die Umsetzung und um Fragen wie der Positionierung in der Stadt und am Land sowie darum, den Menschen in den Mittelpunkt stellen.
Prinzipiell wolle man das Gespräche mit allen Parteien suchen. "Auch mit der FPÖ?", lautet eine Nachfrage. "Die FPÖ unter Herbert Kickl ist für uns kein Koalitionspartner", sagt Kucher.