Kurz: Österreichs Wirtschaft geht "gestärkt aus der Krise hervor"
Laut einer neuen Prognose, die das Wirtschaftsforschungsinstitut (Wifo) zur Wochenmitte veröffentlicht hat, erholt sich Österreichs Wirtschaft schneller als gedacht. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) soll demnach bereits zur Jahresmitte 2021 – also jetzt – wieder auf Vorkrisenniveau sein. Das Wifo prognostiziert für heuer ein Wirtschaftswachstum von vier Prozent, 2022 soll es dann bei fünf Prozent liegen.
Österreich erhole sich im Vergleich zu anderen EU-Ländern "schneller und besser", hieß es aus dem Kanzleramt. "In wesentlichen Kennzahlen entwickelt sich Österreich besser und schneller als erwartet. Durch die Wirtschaft geht ein Ruck und immer mehr Menschen sind wieder in Beschäftigung", sagte Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP).
"Fokus auf steuerliche Entlastungen"
Die Hilfsprogramme hätten sich als "richtige Instrumente" in der Krisenbewältigung erwiesen, so Kurz: "Jetzt werden wir wieder verstärkt unseren Fokus auf steuerliche Entlastungen legen und zum anderen auf eine starke Standortpolitik setzen, die weitere Arbeitsplätze schafft." Die Voraussetzungen seien gut, "dass Österreich gestärkt aus dieser Krise hervorgeht". Oberste Priorität habe dabei die Senkung der Arbeitslosigkeit.
Die BIP-Lücke durch die Covid-Krise dürfte bis 2024 und somit voraussichtlich rascher geschlossen werden, als bei der Finanzkrise 2009, bilanzierte das Wifo. FPÖ-Wirtschaftssprecher Erwin Angerer übte dennoch Kritik: Die neue Prognose mache seiner Ansicht nach deutlich, dass Großkonzerne durch die Corona-Krise gewachsen seien, während KMU "geschwächt wurden", sagte Angerer.