Impfstoff-Experte Krammer zu Astra Zeneca: "Österreichs Weg ist gut"
Während ein Zusammenhang zwischen dem Impfstoff des Herstellers Astra Zeneca und seltenen Hirnvenenthrombosen untersucht wird, haben einige Länder in Europa entschieden, den Impfstoff vorerst nicht mehr einzusezten. Nicht so Österreich.
Florian Krammer, Impfstoffforscher am Mount-Sinai-Spital in New York, hält das Vorgehen Österreichs für einen "ganz guten Weg". Natürlich müsse untersucht und transparent gemacht werden, ob es einen Zusammenhang zwischen dem Impfstoff und den Hirnvenenthrombosen gibt. Allerdings sei es möglich, "weiterzuimpfen, gleichzeitig vorsichtig zu sein und zu untersuchen", erklärte Krammer im Interview mit der ZIB2. Nicht zuletzt seien ja auch Menschen, die nicht geimpft werden, einem Risko ausgesetzt - dem, an Corona zu erkranken.
Generell würden Hirnvenenthrombosen öfter bei Frauen auftreten - hier sei auch ein Zusammehang mit hormonellen Verhütungsmitteln denkbar. Dennoch müsse man "die Leute beruhigen", sagte Krammer. Die Wahrscheinlichkeit, eine Hirnvenenthrombose zu bekommen, sei sehr gering.
Mögliche Impfreaktionen sollten nach 24 bis 48 Stunden abklingen. Wenn längerfristig Symptome auftreten oder es etwa zu unerklärlichen Blutergüssen kommt, sollte ein Arzt konsultiert werden, riet Krammer besorgten Menschen, die bereits mit Astra Zeneca geimpft wurden.
Und wer bereits die erste Dosis der Impfung erhalten hat? Der sollte sich laut Krammer auch die zweite Dosis geben lassen. Zwar sei es kein Problem eine Pause einzulegen und abzuwarten, allerdings gebe es dafür auch keinen Grund.
"Der Impfstoff ist sehr gut, um gegen die Erkrankung zu schützen", sagte Krammer. Man habe wohl immer "ein bissi mehr Bedenken", wenn etwas neu sei.