Politik/Inland

Volksbegehren rückt mentale Gesundheit von Jugendlichen ins Zentrum

Warum ist ein Volksbegehren zur mentalen Gesundheit von Kindern und Jugendlichen notwendig und was will man damit erreichen? Erst vergangenes Jahr hat die Regierung ein 13 Millionen Euro Paket zur Soforthilfe für psychisch belastete Jugendliche beschlossen. Mit Februar hatte die Regierung das Hilfspaket präsentiert: Für die akute Unterstützung sollen 12,2 Millionen ins Projekt "Gesund aus der Krise" fließen, die anderen 800.000 Euro würden zur Förderung junger Frauen und Mädchen an Frauengesundheitszentren gehen.

Denn die Lage um die psychische Gesundheit der Kinder und Jugendlichen ist dramatisch. Eine Studie der Donauuniversität Krems hat Ende des Vorjahres eine Untersuchung zur psychischen Belastung unter Jugendlichen durchgeführt. Das Ergebnis: Jeder sechste Jugendliche hat Suizidgedanken. Jeder zweite hat depressive Verstimmungen.

Corona hat Junge schwer belastet

Das ist mitunter der psychischen Belastung durch die Corona-Pandemie zu schulden. Die Mit-Initiatorin von "Gut, und selbst?" und Obfrau der Schülerunion, Carina Reithmaier, erklärt den dringenden Ergänzungsbedarf zum Soforthilfe Paket der Regierung: "Es gibt bereits wichtige Schritte, die gesetzt wurden. Mit der aktuellen Kampagne und dem Volksbegehren wollen wir aber auf Prävention und niederschwellige Angebote aufmerksam machen".

Die Initiative will durch Projekte und das Volksbegehren in erster Linie Bewusstsein schaffen und die Möglichkeiten der niederschwelligen Hilfe aufzeigen - zur Prävention. 

Mentale Gesundheit in den Lehrplan schreiben

Für die Unterstützung der Jungen hat sich die Initiative kurz-, mittel- und langfristige Ziele gesetzt. Es brauche bei Lehrpersonal, Erziehungsberechtigten und Eltern Aufklärung, wie mit der Belastung und psychischen Problemen bei Kindern und Jugendlichen umgegangen und dabei geholfen werden kann, so die Mit-Initiatorin.

Außerdem brauche es einen starken Ausbau von geschulten Support-Personal in den Schulen. Dazu zählen, so Reithmaier, sowohl Schulpsychologen, Schultherapeuten aber auch Peer-coaches. Langfristig fordert die Initiative vom Gesundheits- und Bildungsministerium auch die Etablierung der Thematik in den Lehrplan. 

In der Schule

"Es hilft vielen schon, wenn im Schulunterricht über mentale Gesundheit gesprochen wird. Man kann etwa im Biologieunterricht über die körperlichen Vorgänge einer Panikattacke sprechen. Damit verstehen Kinder und Jugendliche besser, was in ihnen vorgeht", erklärt die Obfrau der Schülerunion im KURIER-Gespräch. 

Das Jugendvolksbegehren liegt vom 2. bis zum 9. Mai zur Unterschrift auf. Bisher hat die Initiative 20.000 Unterschriften gesammelt. Ab 100.000 muss sich das Parlament mit dem Volksbegehren befassen.