Politik/Inland

Identitären-Foto: Strache zieht Vergleich mit Van der Bellen

In der Causa um Fotos mit Identitären schlägt FPÖ-Vizekanzler Heinz-Christian Strache selbst das nächste Kapital auf: Auf Facebook teilte er ein Foto, das Bundespräsident Alexander Van der Bellen mit Martin Sellner - einem führenden Mitglied der rechtsextremen, österreichischen Identitären-Bewegung - zeigt.

Der blaue Wiener Landtagsabgeordnete Leo Kohlbauer hatte das Foto zunächst auf Twitter und Facebook geteilt und Folgendes dazu geschrieben: "HC Strache hat Probleme, weil er sich mit Identitären fotografieren hat lassen. Der ehemalige Grüne und österreichische Bundespräsident Van der Bellen mit dem Chef der Identitären, Martin Sellner. Ob auch ein Entlassungsbegehren von Thomas Drozda kommt?"

Kommentiert wurde das von Strache folgendermaßen: "Ja, die SPÖ-Silberstein-Akteure wissen halt nicht mehr was sie tun sollen 😉"

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Das Bild ist höchstwahrscheinlich während des Bundespräsidentschaftswahlkampf 2016 entstanden - dies legt auch ein Tweet von Sellner vom 7. April 2016 nahe, in dem das Foto zum ersten Mal aufgetaucht ist:

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Vorgeschichte: Streit mit Fußi

Dass Strache genau jetzt dieses Foto auf seinem privaten Account teilt, überrascht nach den Entwicklungen der vergangenen Tage kaum.

Wie der KURIER berichtete, klagte Strache den Polit-Berater Rudolf Fußi, nachdem dieser im August ein Foto von einem Treffen von Strache und Mitgliedern der rechtsextremen Identitären-Bewegung in einem Lokal veröffentlicht hatte. Dieses Foto hatte der Vizekanzler zunächst als Fälschung bezeichnet, auch in der Verhandlung am Donnerstag zuerst noch erklärt, nie in dem gezeigten Lokal gewesen zu sein.

Im weiteren Verlauf der Verhandlung revidierte der Vizekanzler seine Aussage. Strache konnte sich dann doch an diesen Gasthaus-Besuch erinnern, auch den Vorwurf der Foto-Fälschung zog er zurück.

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"Ein Vizekanzler, der bessere Beziehungen zu Rechtsextremen als zur Wahrheit hat, ist seines Amtes nicht würdig", meinte dazu SPÖ-Bundesgeschäftstführer Thomas Drozda. "Kanzler Kurz hat die Konsequenzen zu ziehen und dem Bundespräsidenten die Entlassung des Vizekanzlers vorzuschlagen", so seine Forderung in einer Aussendung.

 

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