"Gackern" statt Côte d’Azur: Für Rendi-Wagner ist Urlaub "privat"
Pamela Rendi-Wagner ist zurück. Die SPÖ-Chefin mischt nach kurzer Urlaubsabstinenz inklusive unfreiwilligem Foto-Shooting wieder im Wahlkampf mit. Sie besuchte am Dienstag das angeblich bekannte Geflügelfest „Gackern“ im Kärntner St. Andrä. Außerdem pflanzte sie passenderweise eine Rotbuche am Millstätter See. Alles sehr rustikal, alles bemüht volksnah.
Nur einen Tag nachdem ein Paparazzo-Foto von Rendi-Wagner aus dem „Club 55“ an der französischen Riviera in sozialen Medien aufgetaucht war, sucht die rote Frontfrau „das persönliche Gespräch mit den Kärntnern und Kärntnerinnen“.
Neben ihren Wahlkampf-Themen – leistbare Pflege, Gesundheit und sichere Pensionen – muss sich die SPÖ-Spitzenkandidatin den Fragen der Medien stellen. Danach gefragt, warum sie ihren Jesolo-Urlaub, nicht aber ihren weit luxuriöseren Trip an die Côte d’Azur vorab öffentlich gemacht hat, sagt sie knapp: „Urlaub ist Privatsache. Nicht egal ist mir hingegen, wenn jemand im Urlaub auf einer Insel die halbe Republik verkauft.“
Zufall oder nicht: Der ÖGB fordert zeitgleich in Wien eine Millionärssteuer, die Rendi-Wagner schon einmal als nicht besonders vordringlich abgetan hat.
Die Gewerkschafter sehen das völlig anders: Bei der gegebenen Vermögensschieflage in Österreich sei eine Steuer auf Erbschaften und Vermögen ab einer Million Euro bitternötig. Gleichzeitig kann sich der ÖGB nun auch für eine CO2-Steuer samt Öko-Bonus für Pendler erwärmen. Ob davon die Partei schon weiß? Scheint zumindest so.
In Kärnten spricht sich Rendi-Wagner für eine sozial verträgliche Klimapolitik aus.
Es müsse schließlich auch für die kleinen Leute möglich sein, aufs Auto zu verzichten.