Politik/Inland

Buwog-Prozess: Thorntons Abrechnung

"Enttäuscht, belogen und in die Irre geführt" sei Thornton, der Leiter des Rechnungswesens der Immofinanz bzw. der Constantia Privatbank, von seinem ehemaligen Vorgesetzten und jetzigen Mitangeklagten Karl Petrikovics worden. Thornton wird beschuldigt, wissentlich das Geld für die Provisionszahlungen herbeigeschafft, und diese über Scheinrechnungen beglichen zu haben. Petrikovics hatte auch ausgesagt, Thornton habe von ihm den Auftrag bekommen, die Buwog-Provision der RLB OÖ beim Verkaufspreis der ESG zu berücksichtigen. Von alledem will Thornton aber gar nichts gewusst haben, wie er heute sagte.

Wiederholt beteuerte er auch, keinen Einblick in die Abmachung zwischen Petrikovics und Hochegger gehabt zu haben. Es habe ihn lediglich stutzig gemacht, dass der Vertrag nicht beim "Haus- und Hofnotar" der Immofinanz, sondern einem anderen Notar lag.

Interessant waren Thorntons Ausführungen auch, was das Arbeitsklima innerhalb der Constantia bzw. der Immofinanz angeht. Petrikovics habe des öfteren um sich geschrien oder Mitarbeiter entlassen, wenn diese zu oft nachgefragt hätten. Auch habe nicht einmal Thornton die Handynummer seines Chefs gehabt. Es habe immer geheißen: "Er ruft an. Er meldet sich".

Dass Thornton heute einigen seiner Aussagen aus früheren Einvernahmen durch den Staatsanwalt widersprach, habe zwei Gründe. Zum einen sei teilweise nicht korrekt protokolliert worden, zum anderen habe er damals keine Akteneinsicht, und somit kein Gesamtbild gehabt.

Nächsten Dienstag geht es mit der Befragung Thorntons durch Staatsanwaltschaft und Anwälte weiter.

Untenstehend finden Sie den Ticker des heutigen Prozesstages zum Nachlesen.

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