Politik/Inland

Blümel präsentiert Finanzbildungsstrategie

Ob Aktienkurse, Sparbuchzinsen, Darlehen oder Härtefallfonds und Fixkostenzuschuss: In Österreich gab es vor Corona bereits Aufholbedarf in Sachen Finanzwissen. Durch die Pandemie, so Finanzminister Gernot Blümel, seien viele Menschen in Österreich mit Finanz- und Wirtschaftsthemen konfrontiert worden.

"Finanzbildung ist vor allem auch Altersvorsorge. In Zeiten von Niedrigzinsen ist es wichtig, sich mit Finanzthemen auseinanderzusetzen. Die Bürgerinnen und Bürger sollen in der Lage sein, bewusste finanzielle Entscheidungen zu treffen und müssen Chancen und Risiken selbst einschätzen können", sagt Blümel anlässlich der Präsentation der  Finanzbildungsstrategie. Erarbeitet wurde diese mit dem OECD Berlin Centre. 

Die Strategie verfolgt bis 2026 vier Ziele, die alle Österreicher erreichen und und dem Motto "Mein Geld, mein Leben, meine Entscheidung – ich bin mir sicher“ folgen sollen:
 

  • die frühzeitige Entwicklung von Grundlagen, um solide finanzielle Entscheidungen treffen zu können und eine Überschuldung zu verhindern
  • die Förderung einer verantwortungsvollen Finanzplanung für ein langfristiges finanzielles Wohlergehen
  • die Sensibilisierung für die Bedeutung von Finanzbildung und Sicherstellung des Zugangs zu qualitativ hochwertiger Finanzbildung für alle Bürgerinnen und Bürger
  • die Steigerung der Effektivität von Initiativen zur Förderung der Finanzkompetenz durch Dialog, Koordinierung und Evaluierung.
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"Die Finanzwelt ist komplex und hat eine eigene Sprache. Unser Ziel ist es, dass Menschen diese zu verstehen lernen und so besser gerüstet sind, um Entscheidungen rund um ihre Finanzen zu treffen. Ich begrüße diese österreichische Initiative sehr als Teil unserer breiter angelegten Bemühungen auf EU-Ebene, die Finanzkompetenz zu erhöhen“, so Mairead McGuinness, EU-Kommissarin für Finanzdienstleistungen, Finanzstabilität und Kapitalmarktunion, in einer Videobotschaft anlässlich der Präsentation. Die EU-Kommission unterstütze Mitgliedstaaten bei Reformen zum Aufbau einer "grüneren, digitaleren und gerechteren Wirtschaft". 

Neben der Zusammenführung der zahlreichen Finanzbildungsangebote auf einer Finanzbildungsplattform sieht die Strategie die Bildung eines Koordinierungs- und Kooperationsgremiums vor. 

Diesem soll ein Finanzbildungsrat mit Vertretern des Finanzministeriums, des Bildungsministeriums, des Konsumentenschutzministeriums, der Österreichischen Nationalbank sowie potenzielle Vertreter des gesamten privaten Sektors bzw. Nicht-Regierungsorganisationen