Agenda Austria: Entlastung auf Kosten der Zukunft
Von Michael Hammerl
Der wirtschaftsliberale Think Tank Agenda Austria kritisiert die Strompreisbremse der Regierung scharf. Das Paket habe eine „sehr geringe Treffsicherheit“, sagt Ökonom Hanno Lorenz zum KURIER: „Es erhalten sehr viele Haushalte eine Kompensation, die zwar auch die steigenden Preise spüren, sie sich aufgrund ihrer Einkommenssituation aber leisten könnten.“
Zudem verbrauche ein Großteil der österreichischen Haushalte weniger als den für die Preisbremse errechneten Durchschnittsverbrauch von 2.900 kWh. „Viele Haushalte werden also zu 100 Prozent subventioniert. Das macht das ganze Paket sehr teuer“, warnt Lorenz vor steigenden Staatsschulden. Er hätte gezielte Einmalzahlungen für Geringverdiener oder Armutsgefährdete besser gefunden.
Es sei in der aktuellen Situation ohnehin nicht möglich, Wohlstandsverluste zu verhindern, betont der Ökonom: „Die Inflation macht uns ärmer. Das kann man nicht über Programme kompensieren. Die Frage ist also, ob ich den Wohlstandsverlust jetzt haben möchte oder ihn auf die kommenden Generationen verlagere.“ Um das politisch zu kommunizieren, brauche es einen Schulterschluss aller Parteien, betont Lorenz.mh