Politik/Ausland

Wie im Fasching: Boris Johnson war im Wahlkampf nichts zu blöd

Der Schreck jedes PR-Beraters, der Albtraum einer Partei - doch bei den Briten scheint es zu funktionieren. Es gibt keine schlechten Nachrichten außer keine Nachrichten. Das scheint das Motto Boris Johnsons zu sein. Und das nicht erst in diesem Wahlkampf.

Johnson geht als Premierminister Großbritanniens in eine von ihm angezettelte Wahl. Sein Terminkalender in den vergangenen Wochen war voll mit Terminen. Immer mit dabei: Ein Tross von Pressefotografen.

Bei einer Aktion, die schwer an einen österreichischen Pizzalieferanten erinnerte, lieferte Johnson am Mittwochmorgen Milch an scheinbar Ahnungslose. Dabei verriet sich eine junge Tory-Wählerin, die beliefert wurde, als sie sagte: "Mit so vielen Menschen hatte ich aber nicht gerechnet."

Doch nicht nur als Milchmann versuchte sich der wahlkämpfende Premier. Allein im November sollten es mehrere Dutzend Auftritte sein. Bier, Cider, Tee oder Whisky trinkend, bei der Lebensmittelkontrolle, beim Zeichnen im Kindergarten, am Steuer eines Bootes, mit Boxhandschuhen oder im Fußball-Tor. Boris, "einer von uns". Das Bild, das er vermittelt: "Ich rackere mich ab, genau wie ihr."

Dass er dabei oft einen unbeholfenen und oft einfach doofen Eindruck macht, stört den Tory-Politiker offenbar nicht - ganz im Gegenteil. Die verdutzten Blicke, die zerzausten Haare, die verdrehte Krawatte: alles mit eingeplant.

Die Hauptsache: Sein Name, sein Foto und sein Slogan ("Get Brexit done"/"Bringen wir den Brexit durch") kommen in den Medien vor.

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Doch Boris ist nicht nur ein Zerstörer, er baut auch Dinge auf. Etwa hier im ostenglischen Bedford, wo ein Wohnhaus entsteht.

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Doch er baut nicht nur Häuser, sondern Waschmaschinen, Autos und Elektroartikel.

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Was in Wahlkämpfen immer funktioniert, sind Kinder. Das weiß auch Boris Johnson, der sich in den vergangenen Wochen auch in Kindergärten und Schulen aufhielt.

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Und auch mit Tieren wollen Politiker gern gesehen werden.

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Doch Tiere mag Johnson nicht nur lebendig, sondern auch zum Essen...

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Und der Brite trinkt gerne. Tee zum Abwarten oder Bier zum Runterkommen. Oder Whisky und Cider für das Bruttonationalprodukt. Boris trinkt mit.

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Wo immer Boris Johnson auftaucht, entstehen Fotos. Labour-Chef Jeremy Corbyn steht dem Premier dabei um Kilometer nach. Johnson hammert währenddessen seine Message in die Köpfe der Briten - und das macht bei der Wahl wohl den Unterschied.

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