Politik/Ausland

Warum die russischen Hyperschallraketen in der Ukraine nicht effektiv wären

Schlagen Raketen in Städten wie Kiew oder Lemberg ein, so werden sie entweder aus Belarus, Russland oder aber von russischen Schiffen im Schwarzen Meer abgefeuert. Die Kalibr-Lenkwaffen haben – von einem Schiff aus gestartet – eine Reichweite von bis zu 2.600 Kilometern.

In den „kommenden Monaten“, so sagte der russische Präsident Wladimir Putin am Sonntag, soll die russische Marine mir Hyperschallraketen vom Typ „Zirkon“ ausgestattet werden. Der Kremlchef rühmt sich seit Jahren mit seinem Hyperschallprogramm und den „Superwaffen“ seines Landes.

Russland testete die Zirkon erstmals im Jänner 2020 von der „Admiral Gorshkov“ der russischen Nordflotte aus und behauptete, sie könne Geschwindigkeiten von bis zu Mach 9 (mit 11.113,2 km/h neunmal schneller als der Schall) erreichen und Ziele in einer Entfernung von bis zu 1.062 Kilometern treffen.

Trifft diese Angabe zu, könnte ein Schiff, das nahe des Schwarzmeerhafens Sewastopol stationiert ist, jeden Winkel der Ukraine mit Hyperschallraketen treffen. Ihr Vorteil ist, dass es derzeit kein bekanntes Abwehrsystem gibt – auch die USA wären gegen einen Angriff mit Hyperschallraketen – die zudem nuklearfähig sein sollen – weitgehend machtlos.

Ein großer, taktischer Nutzen für die russische Marine im Ukrainekrieg ist allerdings anzuzweifeln: Die Ukraine verfügt bereits jetzt nicht über die Luftabwehrkapazitäten, den Großteil der Kalibr-Raketen (etwa neunmal langsamer) abzufangen. Im Krieg gegen die Ukraine hat Moskau bereits die luftgestützten „Kinschal-Raketen“ eingesetzt. Russland ist in diesem Bereich derzeit weltweit führend – mit China im Nacken. Die USA dürften allerdings im kommenden Jahr Hyperschallraketen einführen.