Venezuela: Maduro weigert sich Präsidentenwahlen auszurufen
Venezuelas Präsident Nicolas Maduro geht auf Konfrontation mit dem Westen. "Ich weigere mich, Wahlen auszurufen", sagte Maduro in einem am Sonntag im Fernsehsender "Antena 3" ausgestrahlten Interview. Die nächste Präsidentenwahl werde 2024 stattfinden. "Uns interessiert nicht, was Europa sagt", so Maduro.
Die Europäische Union hatte von Maduro gefordert, bis spätestens Sonntag eine Präsidentenwahl auszurufen. Sollte Maduro dem Ultimatum nicht nachkommen, wollen Österreich und eine Reihe anderer europäischer Staaten den selbst ernannten Übergangspräsidenten Juan Guaidó am Montag offiziell anerkennen. Eine entsprechende Erklärung wurde im Laufe des Montags erwartet.
Vielleicht Parlamentswahlen
"Wir akzeptieren keine Ultimaten von niemandem", sagte Maduro in dem bereits vor Tagen geführten Interview. Auch im Interview mit dem spanischen Sender "La Sexta", das am Sonntag ausgestrahlt wurde, machte Maduro klar, dass er angesichts des Drucks des Westens nicht nachgeben werde. Am Samstag stellte er lediglich vorgezogene Parlamentswahlen - noch in diesem Jahr - in Aussicht.
USA erhöhen Druck
US-Präsident Donald Trump erhöhte am Sonntag noch mal den Druck auf Maduro. Er schloss die Entsendung von Militär nach Venezuela nicht aus. Das sei eine Option, sagte Trump in einem CBS-Interview. Ein von Maduro vor Monaten angefragtes Treffen habe abgelehnt.
Russland rief zu Zurückhaltung auf. "Das Ziel der internationalen Gemeinschaft sollte sein, Venezuela zu helfen, ohne destruktive Einmischung von außen", sagte der Chef der Lateinamerika-Abteilung im russischen Außenministerium, Alexander Schtschetinin zu Interfax. Russland zählt zu den größten Kreditgebern Venezuelas.