USA liefern panzerbrechende "Springmesser-Drohnen" an Ukraine
Im Endeffekt können die russischen Streitkräfte mit zehn Panzern weniger planen: Das Pentagon plant die Bestellung und Lieferung von zehn Switchblade-600-Drohnen des neuesten Modells, die mit panzerbrechenden Sprengköpfen bewaffnet sind, an die Ukraine. Zusätzlich zu den bereits angekündigten Lieferungen einer weniger leistungsfähigen Version, so zwei mit der Entscheidung vertraute Personen gegenüber Bloomberg.
Die neuen Switchblade-600-Waffen sind Teil der vom Pentagon am Freitagabend angekündigten Militärhilfe im Wert von 300 Millionen Dollar, die direkt bei der Industrie in Auftrag gegeben wird, anstatt aus den vorhandenen Beständen zu kommen.
Verteidigungsminister Lloyd Austin bestätigte am Dienstag, dass die panzerbrechenden Drohnen Teil der Waffen sind, die in die Ukraine geschickt werden.
Wie ihr kleineres Vorgängermodell, die Switchblade 300, die gegen Personen eingesetzt werden kann, verfügt dieses Modell über einen Satz von vier Klappflügeln, die nach dem Abschuss aus einem Rohr mit komprimiertem Gas ähnlich einem Springmesser herausspringen.
Die Switchblade 600 wiegt 22,7 Kilo, ist damit im Einsatz tragbar und kann in weniger als zehn Minuten aus einem Abschussrohr gestartet werden. Sie kann auch für den Abschuss von einem Fahrzeug oder einem langsam fliegenden Luftfahrzeug konfiguriert werden.
Das Wirkmittel wird von einem Elektromotor mit Propeller angetrieben. Es hat eine Reichweite von 80 Kilometern und kann mehrere Umläufe über einem Ziel absolvieren, bevor es zuschlägt. Das entspricht einer Flugdauer von etwa 40 Minuten, sagt Hersteller AeroVironment. Im Zielanflug erreicht die Switchblade eine Geschwindigkeit von 169 Kilometern pro Stunde.
Die Switchblade 600 verfügt über einen Satz elektro-optischer und Infrarotkameras in einem an der Nase befestigten Kardanring zur Navigation, Überwachung und Zielerfassung. Die Waffe kann auf ein stehendes oder bewegliches Ziel gerichtet werden und es im Sturzflug bekämpfen. Sollten in der Nähe befreundete Streitkräfte oder Zivilisten anwesend sein, verfügt das System über die Möglichkeit eines Missionsabbruches. Als Steuerung dient ein tabletbasiertes Kontrollsystem.