Politik/Ausland

Corona wütet im Süden: Virus-Höchststände in Trumps Kernland

Es läuft gerade nicht so für Donald Trump, wie er sich das wünscht: Während im ehemaligen Corona-Hotspot New York die Zahlen nach vorsichtigen Lockerungen nach unten gehen, explodieren sie geradezu im Süden - dort, wo früh nach Lockerungen gerufen wurde und wo seine Wähler zu Hause sind.

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Krankenhäuser übervoll

Texas und Florida derzeit ihre höchsten Infektionsraten seit Beginn der Krise, auch in Kalifornien und Arizona nehmen die Fallzahlen massiv zu. Die Belegung der Krankenhäuser in Kalifornien habe im Vergleich zu vor zwei Wochen um fast 30 Prozent zugenommen, sagte Gouverneur Gavin Newsom darum am Mittwoch: Er rief die knapp 40 Millionen Einwohner auf, wenn möglich Zuhause zu bleiben, Abstand zu halten und Masken zu tragen. 

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Auch die Intensivbetten der Krankenhäuser in der texanischen Metropole Houston seien inzwischen zu 97 Prozent gefüllt, sagte Bürgermeister Sylvester Turner laut New York Times. Rund ein Viertel dieser Patienten sei mit dem Coronavirus infiziert. "Ich habe das starke Gefühl, dass wir uns in die falsche Richtung bewegen - und wir bewegen uns schnell."

Quarantäne für Südstaatler, Einreiseverbot in EU

Die Staaten New York, New Jersey und Connecticut ordneten deshalb an, dass aus mehreren Staaten des Südens kommende Reisende in Quarantäne müssen. Wegen der steigenden Infektionszahlen prüft die Europäische Union Medienberichten zufolge, US-Reisenden auch nach der ab dem 1. Juli geplanten schrittweisen Öffnung der EU-Außengrenzen die Einreise zu verweigern.

Beobachter führen das unter anderem auf eine voreilige Lockerung der Corona-Beschränkungen zurück. Kritiker geben freilich Präsident Donald Trump eine Mitschuld - er dringt ja bereits seit Monaten auf eine rasche Rückkehr zur Normalität. Vor einigen Tagen nahm Trump auch seine Wahlkampfkundgebungen auf, vor Tausenden Menschen, natürlich ohne Maske.

Trump will weniger Tests 

Die USA führen mittlerweile deutlich mehr Tests durch als noch vor wenigen Monaten, was US-Präsident Donald Trump wiederholt als Erklärung für die hohen Fallzahlen angeführt hat. "Wenn wir mehr testen, finden wir mehr Fälle", hatte er erst am Dienstag gesagt. "Testen ist ein zweischneidiges Schwert." Die USA hätten 27,5 Millionen Tests durchgeführt, mehr als jedes andere Land. Was Trump nicht erwähnte, ist der vielerorts verzeichnete Anstieg an Krankenhauseinweisungen - ein Indikator dafür, dass sich die Lage wieder zuspitzt.

Kritik aus eigenen Reihen

Darum plant die Regierung in Washington, Bundesmittel für 13 Teststandorte bis Ende Juni einzustellen. In Texas, traditionell eine wichtige Hochburg der Konservativen, seien sieben Teststandorte betroffen; und dagegen regt sich jetzt sogar republikanischer Protest: Senator John Cornyn kritisierte, dass man "bei dem gegenwärtigen Anstieg der Fälle in unserer Wachsamkeit nicht nachlassen“ dürfe. Ans Weiße Haus gerichtet bat er um eine Verlängerung der staatlichen Unterstützung. Die gleiche Forderung ließ der andere texanische Senator, Ted Cruz, über einen Sprecher mitteilen.

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