"Nur einmal zur Wahl gehen müssen": Trump steht zu Aussage zu Wahl in vier Jahren
Der republikanische Präsidentschaftskandidat Donald Trump hat mit Blick auf eine Äußerung zur US-Wahl in vier Jahren versucht, seinen Kritikern den Wind aus den Segeln zu nehmen. Am Freitag hatte er konservative Christen in Florida dazu aufgerufen, am 5. November für ihn zu stimmen und in diesem Kontext gesagt, dass dies nur ein einziges Mal nötig sein werde.
Das Wahlkampfteam seiner politischen Rivalin, der Demokratin Kamala Harris, deutete dies als Hinweis darauf, dass er im Falle eines Wiedereinzugs ins Weiße Haus "die Demokratie abschaffen" wolle. Angesprochen darauf sagte Trump nun bei einem Interview des ihm wohlgesonnenen Senders Fox News, er habe sich lediglich darauf bezogen, dass in der christlichen Wählergruppe eine tendenziell geringe Wahlbeteiligung herrsche und er sie deshalb in diesem Jahr ganz besonders mobilisieren wolle. Wörtlich hatte Trump am Freitag gesagt: "Christen, geht raus und wählt! Nur dieses Mal. Ihr werdet es nicht mehr tun müssen."
Trump ließ vieles offen
Noch bevor sie den ehemaligen US-Präsidenten dazu befragte, bezeichnete Fox News-Moderatorin Laura Ingraham die Kritik aus dem Harris-Lager als einen von vielen "lächerlichen Gründen", warum Trump angegriffen werde. "Es ist eine ziemlich simple Aussage", erläuterte Trump daraufhin. Er werde das Land "in Ordnung bringen" und danach die Stimmen dieser Wählergruppe nicht mehr brauchen - sie müssten also künftig nicht mehr wählen gehen.
Was genau er in diesem Kontext mit "in Ordnung bringen" meinte, ließ Trump offen. Er sagte lediglich, er werde diese Stimmen dann nicht mehr brauchen, "weil wir einfach so viel Liebe haben werden".
Der Republikaner ist bekannt dafür, dass seine Aussagen oft Interpretationsspielraum lassen und je nach Gesinnung unterschiedlich aufgefasst werden können. So gab Trump bei "Fox News" auch keine direkte Antwort auf die Frage, ob er zu einer Fernsehdebatte mit Harris bereit wäre. Er werde sich einem solchen Duell "wahrscheinlich" stellen, sagte Trump. Es gebe aber auch Argumente dafür, es nicht zu tun.
Harris hat einer Fernsehdebatte mit Trump bereits zugestimmt. Die derzeitige US-Vizepräsidentin muss zuvor allerdings von ihrer Partei zur Kandidatin nominiert werden. Trump und Präsident Joe Biden hatten sich ursprünglich auf zwei Debatten geeinigt, von denen die zweite am 10. September stattfinden sollte. Bidens katastrophaler Auftritt beim ersten TV-Duell am 27. Juni löste die politische Lawine aus, die letztlich im Rückzug des Demokraten aus dem Präsidentschaftswahlkampf mündete und den Weg für Harris ebnete.
Trump wird von FBI befragt
Das Attentat auf Trump zieht indes weitere Ermittlungen bezüglich der Motive des 20-jährigen Attentäters Thomas Crook nach sich. Das FBI wird Trump in den kommenden Tagen befragen, wie Trump Fox News bestätigt hat. Kevin Rojek, Sonderermittler des FBI-Büros in Pittsburgh, bezeichnete das geplante Gespräch als "normale Befragung eines Opfers". Man wolle Trumps Sicht der Dinge erfahren. Laut Rojek ist noch unklar, ob es ein ganzes Projektil oder Fragmente waren, die Trump am Ohr trafen. Der Attentäter wurde bereits vor den Schüssen von Sicherheitsbeamten als Verdächtiger identifiziert. Trump hatte die Arbeit des FBI während seiner Präsidentschaft immer wieder kritisiert.