Politik/Ausland

"Wir sind nicht als Inspektoren oder Polizisten hier"

Der UN-Beauftragte für die Rohingya-Minderheit, Kofi Annan, hat sich in Myanmar (Burma) mit Angehörigen der verfolgten Volksgruppe getroffen. Der frühere Generalsekretär der Vereinten Nationen sprach in der konfliktgeprägten Rakhine-Region des Landes aber auch mit Vertretern der buddhistischen Bevölkerung, die die Mehrheit in dem Gebiet stellt.

Annan betonte seine Neutralität bei der Beilegung des Konflikts. Er sei nicht gekommen, um die Einhaltung der Menschenrechte in der Region zu prüfen, sagte Annan bei einer anschließenden Stellungnahme in Rangun. "Wir sind nicht als Inspektoren oder Polizisten hier."

Rohingya: Meist verfolgte Volksgruppe der Welt

Die muslimischen Rohingya gehören nach UN-Ansicht zu den meist verfolgten Volksgruppen der Welt. Der Staat betrachtet sie dagegen als illegale Einwanderer aus Bangladesch und verweigert ihnen die Staatsangehörigkeit.

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Nach seit 2012 andauernden Gewaltausbrüchen zwischen Muslimen und Buddhisten in Rakhine leben die meisten Rohingya in heruntergekommenen Lagern. Gegenüber Annan beklagten sie, sich dort nicht frei bewegen zu können und Genehmigungen einholen zu müssen, um medizinische Hilfe in Anspruch zu nehmen. Buddhistische Vertreter erklärten ihrerseits, sich von der internationalen Gemeinschaft allein gelassen zu fühlen.