Politik/Ausland

Ukrainische Offensive quält sich durch Russlands Minengürtel: "Es sind Millionen"

Meter für Meter, Tag für Tag: Bei der derzeit laufenden Gegenoffensive wird immer deutlicher, wie schwer die Rückeroberung auch nur kleinster Gebiete ist. Die Ukrainer stoßen seit Wochen immer wieder auf Minenfelder, Panzerabwehrgräben und andere Hindernisse sowie auf gestaffelte Verteidigungslinien der Russen. Vor allem die Minenfelder haben ein Ausmaß und eine Dichte, wie sie bisher auch kriegserfahrenen Militärs offensichtlich nicht bekannt waren. Das hat auch die Militärführung in Kiew jetzt offen eingestanden.

Fünf Minen pro Quadratmeter

Die russischen Verteidigungslinien sind nach Angaben des ukrainischen Verteidigungsministers Olexij Resnikow teilweise so dicht vermint, dass an manchen Teilen der Front bis zu fünf Minen pro Quadratmeter liegen. In einem am Sonntag veröffentlichten Gespräch mit dem britischen Guardian sprach er von Millionen Sprengkörpern entlang der Front. Es gebe über Hunderte Kilometer hinweg Minenfelder. Dies stelle ein ernstes Hindernis für die Gegenoffensive der ukrainischen Truppen dar.

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"Können überwunden werden"

Dem Guardian zufolge war Resnikow überzeugt, dass die riesigen Minenfelder von ukrainischen Truppen überwunden werden könnten. Er betonte jedoch, es sei von entscheidender Bedeutung, dass die Verbündeten die bereits von einigen Nationen angebotene Ausbildung der ukrainischen Minenräumer ausweiteten und beschleunigten.

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"Entminung nicht möglich"

Minen haben für die russische Verteidigungsstrategie eine zentrale Bedeutung. "Sie gehen nach dem Lehrbuch vor", erzählt ein ukrainischer Minenräumer dem deutschen Spiegel: Es gäbe Gürtel aus Panzer-, Richt- und Antipersonenminen, die obendrein ständig erweitert und verstärkt würden.

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Tödliches "Butterbrot"

"Ein Butterbrot" - So nennen es die Ukrainer, wenn die Russen mehrere Minen übereinander schichten. Entschärfung sei in diesem Fall unmöglich, es bleibe nur die Sprengung. Weil die von den USA gespendeten Minenräum-Fahrzeuge sehr oft im russischen Artilleriefeuer steckenbleiben und zerstört werden, müssen sich die ukrainischen Räumer auf Wärmebildkameras und Metalldetektoren verlassen und Schritt für Schritt den Boden absuchen.

Aus dem Boden gezogen

Mit Eisenstäben und Haken werden größere Minen, die sie nicht entschärfen können, aus dem Boden gezogen. So wird langsam eine Gasse für die Infanterie geschaffen. Trotzdem werden immer wieder Soldaten und Pioniere von den unzähligen Sprengkörpern erwischt. In den meisten Fällen ist dann eine Amputation nicht zu vermeiden.

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